Im Schlosspark Molsdorf bei Erfurt lässt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten bis zum Frühjahr 2025 die Teiche und den Kanal vom Schlamm befreien. Im Anschluss soll eine neue Uferbefestigung angelegt werden, teilte ein Stiftungssprecher am Freitag in Rudolstadt mit. Insgesamt seien für das Vorhaben rund 900.000 Euro eingeplant.
Zunächst werde das Wasser aus den beiden Teichen, dem verbindenden Kanal und einem Graben auf dem Parkgelände abgelassen. Das müsse langsam passieren, damit der abgelagerte Schlamm nicht aufgewühlt und fortgespült werde. Von Februar an soll der Schlamm dann ausgebaggert werden.
Anschließend wird laut Stiftung die Uferbefestigung erneuert. Sie bestehe aus Holzpfählen und quer gelegten Bohlen. Die aktuelle Konstruktion sei nach Jahrzehnten marode geworden. Parallel zum Kanal soll zudem ein historischer Weg wieder entstehen, der im 19. Jahrhundert überbaut wurde.
Stiftungs-Direktorin Doris Fischer sagte, die letzte Entschlammung liege gut 35 Jahre zurück. Die Baumaßnahme sei wichtig für den Erhalt der Arten in den Gewässern, aber auch für das Ensemble: „Ich freue mich sehr darauf, wenn sich das Schloss wieder in der Wasserfläche des Parkteichs spiegeln kann.“
Die Gewässer im Schlosspark haben ihren Ursprung im 18. Jahrhundert, als Gustav Adolph Graf von Gotter (1692-1762) einen Barockgarten mit Kanälen und Wasserspielen anlegen ließ. Im 19. Jahrhundert wurde die Fläche zu einem Landschaftspark umgestaltet. Einer der barocken Kanäle blieb dabei erhalten. Er verbindet den umgestalteten Schlossteich und den damals neu angelegten Teich im Süden des Parks.