In Baden-Württemberg sind an diesem Wochenende Zehntausende gegen die AfD auf die Straße gegangen. An einer Kundgebung „Wir sind die Brandmauer!“ haben am Samstag auf dem Stuttgarter Schlossplatz nach Veranstalterangaben 44.000 Menschen teilgenommen, in Karlsruhe demonstrieren über 5.000 Menschen. Nach Ulm auf den Münsterplatz kamen am Sonntag nach Polizeischätzungen über 10.000 Teilnehmer unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt.“ Gemeinsam für Demokratie”.
Zu der Stuttgarter Großveranstaltung hatte ein Bündnis mehrerer Organisationen aufgerufen, darunter der Umweltverband BUND, verschiedene Gewerkschaften, die evangelische Kirche, die Diözese Rottenburg-Stuttgart oder der Landesnaturschutzverband. Man wolle „ein Zeichen für Zusammenhalt, Menschenrechte, gegen Hass, Ausgrenzung und rechte Ideologie und für den Schutz der Lebensgrundlagen setzen“, hieß es.
Sabine Foth, Präsidentin der württembergischen Landessynode, sagte bei der Kundgebung laut Mitteilung, sie sei „fassungslos, wie derzeit in Gesellschaft und Politik agiert wird.“ Für das Verhältnis der Menschen untereinander sei die Nächstenliebe zentral. Sie rief zu Barmherzigkeit auf, „das Herz öffnen für Menschen, die in Not sind und sie nicht abzuweisen, das ist eine wichtige Eigenschaft für uns alle.“ Karin Schieszl-Rathgeb, Ordinariatsrätin in der Diözese Rottenburg-Stuttgart sagte, Fremdenhass, Rassismus und Antisemitismus hätten keinen Platz in der Gesellschaft. Man wolle sich einem Rechtsruck und Extremismus entschlossen entgegenstellen.
Sylvia Pilarsky-Grosch, BUND-Landesvorsitzende, erklärte, durch einen um sich greifenden Rechtspopulismus sei der Schutz der Würde des Menschen und seiner Lebensgrundlagen massiv bedroht.
In Karlsruhe zählte die Polizei 5.000 Personen, die für die „Brandmauer“ gegen die AfD auf die Straße gingen.
Als Reaktion auf die Asylgesetz-Debatte in dieser Woche im Bundestag waren weitere Kundgebungen und Demonstrationen angemeldet, unter anderem in Müllheim im Markgräflerland, wo 300 Menschen kamen, wie der Friedensrat Markgräflerland mitteilte. (0249/02.02.2025)