Trotz Regen strömen Tausende am Montagabend auf den Petersplatz. Der Vatikan hatte zum Gebet für den kranken Papst aufgerufen. Das Kirchenoberhaupt ist weiterhin in einem kritischen Zustand.
Tausende Menschen haben am Montagabend auf dem Petersplatz für den erkrankten Papst Franziskus gebetet. Die Nummer Zwei im Vatikan, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, stand der Andacht im Vatikan vor. Er erinnerte an die vielen Katholiken, die seit Tagen für den im Krankenhaus liegenden Papst beteten. “Auch wir möchten uns heute Abend hier in seinem Haus mit dem Rosenkranzgebet öffentlich an diesem Gebet beteiligen”, sagte Parolin zu Beginn.
Am Morgen hatte der Vatikan zu dem Gebet aufgerufen: In Rom ansässige Kardinäle, Mitarbeiter des Vatikans und des Bistums sollten sich beteiligen. Unter den Anwesenden war einer populärsten Kritiker des aktuellen Kirchenoberhaupts, der US-amerikanische Kardinal Raymond Burke. Auch der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller beteiligte sich an diesem regnerischen Abend an der Marienandacht.
Parolin vertraute den Papst “der mächtigen Fürsprache der heiligsten Maria” an: “Möge sie, die unsere fürsorgliche Mutter ist, ihn in dieser Zeit der Krankheit und Prüfung unterstützen und ihm helfen, bald wieder gesund zu werden.” Papst Franziskus gilt als sehr marienfromm. Die Basilika Santa Maria Maggiore ist seine römische Lieblingskirche. Dort betet er regelmäßig vor der berühmtesten Marienikone der Stadt, der “Salus Populi Romani”.
Seit mittlerweile elf Tagen wird der Papst in der römischen Gemelli-Klinik behandelt. Der 88-Jährige leidet besonders unter Infektionen der Atemwege und der Lunge. Am Sonntag stellten die Ärzte ein beginnendes Nierenversagen bei Franziskus fest. Einige Werte hatten sich am Montag zwar verbessert, doch gilt sein Zustand als weiterhin kritisch.
Der Rosenkranz ist die wohl meistverbreitete katholische Gebetsform. Häufig werden eine Abfolge aus einem Vaterunser und je zehn Ave Maria mit der Betrachtung von Sterben und Auferstehung Jesu verbunden. Die Betenden versprechen sich davon etwa Trost in Nöten. Eine spezielle Perlenkette – der Rosenkranz – dient als Hilfsmittel.