Die rund 42.000 tarifgebundenen Beschäftigten in den niedersächsischen Diakonie-Einrichtungen bekommen mehr Geld. Die Arbeitgeber und die Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund hätten nach langen Verhandlungen eine „wegweisende Vereinbarung getroffen“, teilte der Diakonische Dienstgeberverband Niedersachsen (DDN) am Donnerstag in Hannover mit. Seit Juni war zuvor in zunächst vier ergebnislosen Runden verhandelt worden.
Nach Angaben des DDN erhalten die Beschäftigten noch im Dezember steuerfrei ein Inflationsausgleichsgeld von 1.000 Euro. Im kommenden Jahr gebe es weitere steuerfreie 1.450 Euro in drei Teilschritten. Vom ersten April an würden die Tabellenwerte um 5,5 Prozent angehoben, im Februar 2025 noch einmal um 4,5 Prozent. Einschließlich der Inflationsausgleichsprämie stiegen die Einkommen um mehr als 10 Prozent. Eine noch höhere Steigerung von bis zu 21 Prozent bekommen den Angaben zufolge bis 2025 die unteren Entgeltgruppen.
Der Abschluss gelte für zwei Jahre. Obendrein erhielten die Beschäftigten einen zusätzlichen Urlaubstag ab 2025. Als Verhandlungsführer der DDN sagte Jens Rannenberg: „Der hohe Lohnabschluss im öffentlichen Dienst und bei unseren tariflichen Mitbewerbern wie auch der Fachkräftemangel haben uns zu einem sehr hohen Abschluss gezwungen. Dies kann im Jahr 2024 dazu führen, dass besonders kleinere Einrichtungen und Unternehmen finanziell überfordert werden.“
Rannenberg lobte zugleich, dass es gemeinsam mit ver.di gelungen sei, die Tarifstruktur zu modernisieren und mit dem Abschaffen der untersten Entgeltgruppen für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. Der Tarifabschluss steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Vorstands des DDN und der Gremien von ver.di und Marburger Bund. Er soll zum Januar in Kraft treten und rückwirkend ab dem September gelten.