Taize-Prior Alois Löser entdeckt die Welt

Frere Alois Löser (69) gibt seinen Dienst als Prior der Brudergemeinschaft von Taize zum Ersten Advent ab. Danach will er zunächst zwei bis drei Monate bei einer Gemeinschaft in Norditalien und dann längere Zeit auf Kuba verbringen, wie er im Interview der Verlagsgruppe Bistumspresse Osnabrück (Sonntag) sagte. “Es ist ein Aufbruch in eine neue Welt, die ich kaum kenne.”

Auf Kuba unterhält die Gemeinschaft seit einigen Jahren eine Bruderschaft. “Ich war nur einmal zu Besuch auf Kuba. Die Situation dort ist nicht leicht, aber ich freue mich sehr darauf”, so Frere Alois.

Für die Zukunft seiner Gemeinschaft in Taize wünsche er sich, dass die Freude des Evangeliums und des Glaubens die Brüder trage und zu offenen Menschen mache, die zuhören: “Einander zuzuhören ist so wichtig: denen zuhören, die hierherkommen – und auch auf das hören, was in der Welt vor sich geht.” Darüber hinaus sollten sich die Brüder immer wieder fragen, wie sie sich den Herausforderungen in der Kirche und der Welt stellen könnten.

Der gebürtige Stuttgarter war nach dem gewaltsamen Tod des Gründers Frere Roger 2005 Prior der ökumenischen Bruderschaft im südlichen Burgund geworden. Nach 18 Jahren Amtszeit habe er beschlossen, dass nun jüngere Brüder die Leitung übernehmen sollten: “Diese Generation muss nun neue Wege finden, unsere Berufung zu leben.” Sein Nachfolger ist der aus England stammende Anglikaner Frere Matthew (58).