Vor der evangelischen Kirche im Ostseebad Sellin auf der Insel Rügen haben Schüler am Freitag eine Platane gepflanzt. Dabei handele es sich um einen Nachkommen der Ahornblättrigen Platane (Platanus x hispanica), einem Naturdenkmal, das vor dem Jagdschloss in Karnitz (Garz/Rügen) steht, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit. Seit 1969 stehe ein Teil des Parkes in Karnitz und auch die Platane unter Naturschutz und sei damit ein „Großer Riese“. Sie gehöre zu den etwa 160 Baumdenkmalen auf Rügen und Hiddensee.
Anlass für die Pflanzaktion war laut BUND der Tag des Baumes, der in Deutschland am 25. April begangen wird. Schüler und Schülerinnen der CJD Christophorusschule Rügen pflanzten den „Jungen Riesen“ gemeinsam mit zwei Lehrerinnen, Vertretern der Gemeinde Ostseebad Sellin, dem evangelischen Pastor Olav Metz, der Putbuser Baumschule und dem BUND Mecklenburg-Vorpommern. Die Schülerinnen und Schüler wollen den Angaben zufolge auch die Patenschaft für diesen Baum übernehmen, das heißt: regelmäßig gießen und den Boden um den Baumstamm herum pflegen.
Nach Deutschland kamen die ersten Platanen laut BUND über England und Frankreich im Jahre 1743. Die Ahornblättrige Platane kommt in Mitteleuropa häufig als Park- und Alleebaum vor. Sie wird etwa 30 Meter hoch. Auffällig sei die Borke, die jeden Sommer in dünnen Platten mit zum Teil lautem Geräusch abfällt, da die Rinde nicht mitwächst, hieß es. Es bleibe ein typisches Mosaik aus hellgelben, grünlichen und grauen Flecken. Die Vitalität der Bäume sei dadurch nicht beeinträchtigt. Die kugeligen Früchte verbleiben über Winter an den Zweigen.