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SZ-Bericht: Kieler Ehepaar erstattet Anzeige gegen die Türkei

Nach dem Tod seines Sohnes in Syrien durch eine Bombe hat ein Kieler Ehepaar laut „Süddeutscher Zeitung“ (SZ) Strafanzeige gegen türkische Militärs und Entscheidungsträger erstattet. Die SZ (Freitag) beruft sich auf die ihr vorliegende Anzeige, die der Anwalt des Ehepaares der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe habe zukommen lassen. Konstantin Gedig, Sohn des Ehepaares Ute Ruß und Thomas Gedig, sei im Sommer 2016 aus Kiel nach Syrien ausgereist, um mit kurdischen Milizen gegen die Terrororganisation „Islamischer Staat“ zu kämpfen. Nach Befreiung der Gebiete sei er erneut in die Region gereist und am 16. Oktober 2019 von einer türkischen Bombe getötet worden, so die SZ.

Die Türkei habe zu jenem Zeitpunkt unter dem Namen „Operation Friedensquelle“ mit Unterstützung islamistischer Milizen die Gegend um die Stadt Ras al-Ain/Serêkaniyê angegriffen, die von einer Selbstverwaltung kontrolliert worden sei. Der wissenschaftliche Dienst des Bundestags stufte die Militäraktion laut SZ als Verstoß gegen das Gewaltverbot der UN-Charta ein. Deswegen sähen die Eltern eine Zuständigkeit des Generalbundesanwalts, der bei Terror, Spionage und Verstößen gegen das Völkerstrafrecht tätig wird.

Die Eltern erhofften sich zudem, durch die Anzeige Druck auf den türkischen Staat auszuüben, sein Wissen über den Verbleib der Leiche von Konstantin Gedig preiszugeben, heißt es. Die Eltern hätten den Wunsch, ihren Sohn zu beerdigen.