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Synodenwahl: Weniger Kandidaten, dafür mehr Jüngere

Die bayerische evangelische Landessynode, die am 7. Dezember gewählt wird, bekommt aller Voraussicht nach viele neue Gesichter. Synodenpräsidentin Annekathrin Preidel sagte dem epd, einer der Hauptgründe dafür sei, dass viele Synodale bereits mehrere Amtszeiten in dem Gremium aktiv waren. Preidel selbst ist seit 2008 Mitglied der Landessynode, seit 2014 deren Präsidentin und tritt ebenfalls nicht mehr an. „Drei Wahlperioden sind genug“, sagte die 68-Jährige. 48 der aktuellen Synodalen stellen sich wieder zur Wahl, das sind 54 Prozent der direkt gewählten Synodalen. Insgesamt machen sie 17 Prozent aller aktuell Kandidierenden aus.

Mit Preidel hören auch die zwei Vizepräsidenten Hans Stiegler und Walter Schnell auf, die seit 2008 beziehungsweise 2002 in der Synode sitzen. Das Präsidium wird also auf alle Fälle komplett neu besetzt werden. Auch einige prominente Mitglieder stellen sich nicht mehr zur Wahl: etwa der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) und die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Anna-Nicole Heinrich. Das geht aus den finalen Wahlvorschlägen hervor, die dem epd vorliegen. Aus ihnen geht auch hervor, dass sich viele junge Leute zur Wahl stellen: 34 Kandidierende sind 30 Jahre oder jünger. Bei den Wahlen 2019 hatten sich nur elf unter 30-Jährige aufstellen lassen.

Insgesamt bewerben sich diesmal 288 Männer und Frauen aus ganz Bayern um einen Sitz in der Landessynode, deutlich weniger als bei den vorangegangenen Wahlen. 2013 waren es noch 316 Kandidierende, 2019 waren es 326. Nicht alle Wahlkreise hätten diesmal genügend Kandidierende gefunden, sagte Preidel. „Die Synode bleibt aber handlungsfähig, die vorgesehenen 108 Synodalen wird es geben“, betonte sie. Nicht alle Synodale jedoch werden die vorgesehenen zwei Vertretungspersonen im Falle von Verhinderung bekommen. Die Arbeitsbelastung für einzelne Synodale werde dadurch steigen, sagte Preidel.

Im Einzelfall Fürstenfeldbruck steht laut dem Büro der Landessynode nur ein Kandidat zur Wahl, sodass es in jedem Fall keine Vertretung geben werde. Über die Gründe, warum sich diesmal weniger Menschen zur Wahl stellen, könne man nur spekulieren. Womöglich sei das sechsjährige Ehrenamt mit zwei jährlichen Präsenztagungen in der heutigen Zeit vielen Menschen zu aufwendig, sagte Preidel. „Oder es fehlt schlicht das Wissen darüber, welche Funktion eine Landessynode überhaupt hat.“

Die Landessynode ist das Kirchenparlament der rund zwei Millionen Protestanten in Bayern. Die konstituierende Sitzung der neugewählten Synode findet im Frühjahr 2026 in Bayreuth statt. Dort wird dann auch ein neues Präsidium gewählt. Bis dahin führt der amtierende Landessynodalausschuss mit Annekathrin Preidel an der Spitze die Geschäfte weiter. (3777/01.12.2025)