Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland hat zum Abschluss ihrer Herbstsynode den Terror der radikal-islamistischen Hamas in Israel auf das Schärfste verurteilt. Israel habe jedes Recht sich zu verteidigen, heißt es in einer am Samstag in Erfurt verabschiedeten Erklärung. Die Verantwortung liege allein aufseiten der Hamas.
Zugleich stellte die Synode fest, dass die palästinensische Bevölkerung im Kriegsgebiet nicht mit der Terrororganisation gleichzusetzen sei. Auch die Palästinenser und Palästinenserinnen seien Opfer der Terroristen. Das Kirchenparlament bedauere die unschuldigen Opfer auf allen Seiten dieses Konflikts. Es müssten humanitäre Korridore für die Versorgung der Zivilbevölkerung geschaffen werden.
In Deutschland verurteilten die Kirchenparlamentarier die aktuelle Welle der antisemitischen Gewalt. Schmierereien, Gewaltaufrufe und Morddrohungen gegen Jüdinnen und Juden hätten zugenommen. Dazu stellte die Synode fest: „Antisemitismus ist Sünde.“
Fortführen wolle die Synode zudem ihr Engagement gegen Missbrauch im kirchlichen Raum. Erstmals hatten die Synodalen im Rahmen der viertägigen Beratungen ein Gespräch mit Betroffenen geführt. Es seien gleichermaßen berührende wie „erschütternde Begegnungen“ gewesen, stellte das Kirchenparlament fest.
Am Donnerstag hatte die Meldestelle für sexualisierte Gewalt in der mitteldeutschen Kirche der Synode die Ergebnisse einer kircheninternen Archivrecherche vorgestellt. Seit 1949 seien Hinweise auf 49 Beschuldigte und 125 Betroffene gefunden worden. Die Meldestelle geht dabei von einer hohen Dunkelziffer an weiteren Fällen aus.