Das Sondershäuser Symposium zur Musik stellt die Geschichte des Loh-Orchesters zwischen 1933 und 1944 in den Mittelpunkt seiner Jahrestagung am 2. und 3. November. Wie die Landesmusikakademie am Dienstag in der nordthüringischen Stadt mitteilte, solle in verschiedenen Vorträgen auch der Bogen zur Orchestersituation im gesamten „Dritten Reich“ gespannt werden. Insbesondere mit den Gastspielreisen führender deutscher Orchester seien kulturpolitische Erwartungen verbunden gewesen.
Für das Sondershäuser Loh-Orchester habe der Machtantritt der Nationalsozialisten einen Einschnitt im Hinblick auf den künstlerischen Anspruch des Klangkörpers bedeutet. Orchestermitglieder seien auf andere Orchester aufgeteilt worden. Schon 1933 sei ein Intendant für die Vereinigten Landestheater Gotha-Sondershausen eingesetzt worden, der gleichzeitig die Funktion eines Generalmusikdirektors des Loh-Orchesters gehabt habe. Als Folge seien in erster Linie Aufführungen im Bereich des Musiktheaters favorisiert worden.
Ab 1940 sei zwar der Theaterbereich zurückgeführt worden. Durch die Kriegsereignisse sei aber eine normale Orchesterarbeit infolge der Einberufungen zur Wehrmacht unmöglich geworden. Bei der „Stilllegung“ des Orchesters am 1. September 1944 seien nur noch 20 Musiker von geplant 40 im Dienst gewesen.
Das Loh-Orchester Sondershausen ist ein um 1600 gegründetes Orchester aus Sondershausen. Es beeinflusste das Musikgeschehen in Deutschland vor allem im 19. Jahrhundert, indem es der Musik von Richard Wagner (1813-1883) und Franz Liszt (1811-1886) zum Durchbruch verhalf.