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Symbolfigur des Widerstands

UK 29/2016, Clemens August von Galen (Seite 10: „Wir sind Amboss und nicht Hammer“)

Als ich den Artikel über Kardinal von Galen las, wurden viele Erinnerungen in mir wach.
Kardinal von Galen galt als Symbolfigur des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Für viele Ausländer war er einer der wenigen guten Deutschen in der NS-Zeit. Mit dem Ehrentitel „Löwe von Münster“ ging der Kardinal Clemens-August Graf von Galen in die deutsche Geschichte ein.
Graf von Galen wurde im Jahr 1878 als Sohn des Grafen Ferdinand von Galen auf Burg Dinklage im oldenburgischen Münsterland geboren. Fleiß und disziplinierte Pünktlichkeit in Verbindung mit großem Pflichtbewusstsein sowie stark ausgeprägter Tradition und konservativ-katholischer Lebensanschauung prägten ihn als elftes von dreizehn Kindern ganz besonders. Von Galens Amtszeit fiel praktisch mit der  Dauer des Dritten Reiches zusammen. Am 23. Oktober 1933 wurde er nach seiner Tätigkeit als Pfarrer in Berlin und in St. Lamberti in Münster im Alter von 50 Jahren zum Bischof von Münster geweiht.
Am 21. Februar 1946 weihte ihn Papst Pius XII. in Anerkennung seiner aufrechten Haltung während der Zeit des Nationalsozialismus zum Kardinal. Nur einen Monat nach dieser Wahl, nämlich am 23. März 1946, verstarb der Kardinal an einer – aus heutiger Sicht – einfachen Blinddarmentzündung.
Anfangs war der national-konservative von Galen den Nationalsozialisten als Bischof gar nicht unwillkommen. Doch schon recht bald, nämlich im Jahr 1934, wandte sich der hoch gewachsene Geistliche gegen das Bekenntnis der Nationalsozialisten.
Albert H. Hoffmann,Arnsberg-Müschede