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SWR: Kirchen als Ziel von Kriminellen – Einbrüche und Vandalismus

Hunderte Delikte an Kirchen und christlichen Gebäuden: Kriminelle attackieren Gotteshäuser in Baden-Württemberg. Die Statistik zeigt für das Jahr 2024 zwar sinkende Fallzahlen, aber hohe Sachschäden.

Kirchen, Kapellen und christliche Einrichtungen in Baden-Württemberg sind laut einem Medienbericht 2024 in Hunderten Fällen Ziel von Kriminellen geworden. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 849 Delikte wie Einbrüche und Vandalismus registriert worden, berichtet der Südwestrundfunk am Dienstag. Der Sender bezieht sich auf eine Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion. Betroffen waren laut Bericht unter anderem Dorfkapellen und Stadtkirchen, aber auch Klöster, Pfarrhäuser und kirchliche Verwaltungsräume.

Demnach erfassten die Behörden 734 Straftaten in und an Kirchen – darunter 379 Diebstähle und 216 Sachbeschädigungen. Das sei der niedrigste Wert seit fünf Jahren. Der ermittelte finanzielle Schaden liege dennoch insgesamt bei rund 275.000 Euro. In gut jedem vierten Fall habe ein Tatverdächtiger ermittelt werden können.

Deutlich zugenommen hätten entsprechende Taten an Kapellen. Mit 115 Fällen lag die Zahl um rund 26 Prozent höher als im Vorjahr. Hier wurde den Angaben entsprechend jeder sechste Fall aufgeklärt. Während die Zahl der gemeldeten Delikte in Gemeindehäusern, Außenanlagen und Büros 2024 auf 189 leicht gesunken sei, seien die Schäden dort stark angestiegen – auf rund 853.000 Euro.

Der Sprecher der Erzdiözese Freiburg, Michael Hertl, betonte den offenen Charakter von Kirchen. “Wenn sie sich nun entscheiden, tagsüber zu schließen oder sich abzusichern, baut das Barrieren auf, die schädlich sein können”, zitiert ihn der SWR. Tätern sei offenbar die spirituelle Betroffenheit nicht bewusst, die sie erzeugten.