Als Moorpflanze ist die Art bedroht, weil der Mensch den größten Teil ihres natürlichen Lebensraumes zerstört hat. Dabei bietet das Sumpf-Blutauge einigen Nutzen.
Das Sumpf-Blutauge ist die Blume des Jahres 2025. Das gab die Loki-Schmidt-Stiftung am Donnerstag in Hamburg bekannt. Das 20 bis 70 Zentimeter hohe, rötlich blühende Gewächs steht demnach in allen Bundesländern auf der Roten Liste gefährdeter Pflanzen. Denn das Sumpf-Blutauge sei eine Pflanze der Moore – und daher bedroht. In Deutschland gelten 95 Prozent der Moorflächen als zerstört, wie es hieß. Die Stiftung nannte dies “eine verheerende Bilanz sowohl für die hochspezialisierten Arten, die auf diesen Lebensraum angewiesen sind, als auch für die Senkung der Emissionen klimaschädlicher Gase”.
Das Sumpf-Blutauge wächst besonders auf schlammigen, offenen Böden. Es kommt aber auch in nährstoffarmen Gräben sowie am Ufer stehender oder langsam fließender Gewässer vor. Naturnah ausgerichtete Gärtnereien bieten die mehrjährige Staude zudem zur Bepflanzung von sonnig-feuchten Gartenteichufern an.
Dort gedeiht dann ein Gewächs aus der botanischen Familie der Rosengewächse. Dazu zählen nicht nur die namensgebenden Rosen, sondern auch viele Obstsorten wie Apfel oder Erdbeere. Stacheln oder essbare Früchte bietet die neue Blume des Jahres aber nicht. Doch während ihre Samen heranreifen, erinnert die aufgequollene Blütenachse tatsächlich an eine Erdbeere. Darin entstehen winzige Nüsschen, für deren Verbreitung die Natur ausgefeilte Techniken entwickelt hat.
Mit ihren Hakenspitzen bleiben sie zum Beispiel an Wasservögeln hängen und werden so fortgetragen. Die Samen können außerdem bis zu einem Jahr lang an der Wasseroberfläche bleiben, um an neue Wuchsorte geschwemmt zu werden. Das Sumpf-Blutauge breitet sich auch über Erdsprosse aus. Diese sogenannten Rhizome werden bis zu einem Meter lang und wachsen untergetaucht im Wasser oder durch Schlamm. Der aus dem Rhizom austretende rote Saft wurde früher zum Färben und zum Gerben benutzt, außerdem als Mittel gegen Durchfall, Magenleiden und Blutungen, wie die Expertendatenbank “NaturaDB” anführt.
Mit dem Sumpf-Blutauge wurde zum 46. Mal eine Blume des Jahres gekürt. Die Aktion war 1980 von der früheren Kanzlergattin und Naturschützerin Loki Schmidt (1919-2010) zum Erhalt von Arten und Lebensräumen initiiert worden. Aktuelle Titelträgerin ist die Grasnelke.