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Sudan: USA fordern dauerhafte Öffnung von Grenzübergang

Wegen des Kriegs hungern im Sudan bis zu 26 Millionen Menschen. Jetzt hat die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen eine Forderung erhoben.

Im Sudan leiden die Menschen unter dem Krieg
Im Sudan leiden die Menschen unter dem KriegImago / Joerg Boethling

Die USA haben eine dauerhafte Öffnung des Grenzübergangs Adre zwischen dem Sudan und dem Tschad für humanitäre Hilfslieferungen angemahnt. Die Ankündigung des von der Armee kontrollierten sudanesischen Regierungsrats, den Übergang für drei Monate zu öffnen, sei lange überfällig gewesen, erklärte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen in New York, Linda Thomas-Greenfield.

Eine temporäre Öffnung sei notwendig, aber nicht ausreichend, unterstrich die US-Botschafterin und verwies auf die bis zu 26 Millionen Menschen, die infolge des Krieges im Sudan hungern. Der Grenzübergang müsse dauerhaft geöffnet werden, forderte sie.

Sudan: Kampf gegen Paramilitärs

Der vom Militär kontrollierte Regierungsrat hatte laut Medienberichten eine Öffnung des Übergangs an der Grenze zum Tschad für drei Monate angekündigt. Laut einem Bericht des Onlineportals „Sudan Tribune“ war er geschlossen worden, weil über ihn Waffen an die paramilitärische RSF-Miliz geliefert worden sein sollen. Nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms (WFP) ist der Grenzübergang für die Lieferung von humanitärer Hilfe in die besonders vom Krieg betroffene Darfur-Region im Westen des Sudans entscheidend.

Im Krieg im Sudan stehen sich die reguläre Armee unter General Abdel Fattah al-Burhan und die paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF) gegenüber. Im Kern geht es bei dem seit 16 Monaten andauernden Krieg um einen Machtkampf zwischen den beiden Konfliktparteien. Die Kämpfe haben eine der schwersten Hungerkrisen der vergangenen Jahre ausgelöst.

Seit Mittwoch laufen in der Schweiz von den USA angestoßene internationale Gespräche zur Krise im Sudan. Bei den Verhandlungen sollten die Konfliktparteien ursprünglich über eine Waffenruhe sprechen. Vertreter der Armee waren allerdings zunächst nicht angereist.