In der Schweiz haben am Mittwoch von den USA initiierte Gespräche zur Krise im Sudan begonnen. Der US-Sonderbeauftragte für das nordostafrikanische Land, Tom Perriello, veröffentlichte auf der Internetplattform X Bilder von der Eröffnungssitzung des Treffens. „Die Konfliktparteien müssen das humanitäre Völkerrecht achten und Nothilfe ermöglichen“, schrieb Perriello. Es sei höchste Zeit, die Waffen zum Schweigen zu bringen.
Bei den von den USA gemeinsam mit Saudi-Arabien initiierten Gesprächen sollten die Konfliktparteien ursprünglich über eine Waffenruhe verhandeln. Bis wenige Stunden vor dem Treffen hatte sich nach US-Angaben jedoch erst eine der beiden Parteien aus dem Sudan in der Schweiz eingefunden. Eine Delegation der RSF-Miliz sei angereist, schrieb Perriello am Dienstagabend auf X. Vertreter der Armee waren demnach zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend.
Der Krieg im Sudan begann im April 2023. Im Kern geht es um einen Machtkampf zwischen der regulären Armee und den paramilitärischen „Rapid Support Forces“ (RSF). Nach Angaben der Vereinten Nationen hungern mehr als 26 Millionen Menschen, etwa die Hälfte der Bevölkerung.
Die RSF-Miliz hatte ihre Teilnahme an den Gesprächen bereits frühzeitig zugesagt. Armeechef Abdel Fattah al-Burhan hatte mehrfach weiteren Gesprächsbedarf angemeldet. Laut einem Bericht des Onlineportals „Sudan Tribune“ erteilte der General kurz vor dem geplanten Treffen in Genf einer Waffenruhe erneut eine Absage, bis die RSF-Miliz sich aus von ihr besetzten Städten zurückzieht.
An der Eröffnungssitzung nahmen nach Angaben des US-Sonderbeauftragten Perriello Vertreter aus der Schweiz, Saudi-Arabien, Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten, der Afrikanischen Union und den Vereinten Nationen teil. Alle bisherigen Anläufe für eine Beilegung des Konflikts waren gescheitert. Vereinbarte Waffenruhen hielten, wenn überhaupt, nur kurz.