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Suchtexpertin warnt vor Nikotinbeuteln aus dem Internet

Aromastoffe schützen nicht vor Tabakrisiken. Eine Suchtexpertin warnt vor kritischen Produkten aus dem Internet: Gerade junge Menschen seien gefährdet.

Nikotinbeutel, auch Pouches genannt, können aus Sicht der Suchtexpertin Ruth Freudenreich als Einstiegsdrogen wirken. “Die gesundheitlichen Folgen sind unstrittig – und obwohl diese Produkte in Deutschland verboten sind, ist es leider ein Leichtes, über das Internet an sie zu gelangen”, sagte Freudenreich auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Produkte sind laut Fachleuten vor allem bei Jugendlichen angesagt.

Außer im Internet sind diese beispielsweise in Österreich zu kaufen. Es besteht hierzulande kein Konsumverbot. Als problematisch gilt jedoch der Nikotingehalt, der sehr hoch sein kann. Tabakprodukte sind nach Angaben des Deutschen Krebsforschungszentrums generell gesundheitlich bedenklich; auch rauchfreie Produkte enthalten demnach Nikotin und krebserzeugende Substanzen.

“Da die Hersteller von Nikotinbeuteln vor allem über verschiedene Geschmacksrichtungen wie Lakritz, Minze, Menthol oder Fruchtaromen für ihre Produkte werben, werden die Gefahren gerade von Jugendlichen und jungen Erwachsenen oftmals unterschätzt”, erklärte Freudenreich. Als zertifizierte Expertin für Tabakentwöhnung arbeitet sie am Trierer Krankenhaus der Barmherzigen Brüder.

Aus ihrer Sicht liegt ein wesentliches Risiko darin, dass jungen Konsumentinnen und Konsumenten nicht bewusst sei, wie viel Nikotin sie aufnehmen. Das liege häufig daran, dass über das Internet bezogene Produkte nicht klar gekennzeichnet seien. Die Erfahrung zeige jedoch, dass Sucht nicht selten in jungen Jahren beginne und sich über Jahrzehnte hinziehe.