Artikel teilen:

Suchtbericht: Sachsen haben vor allem Probleme mit Alkohol

In Sachsen ist laut dem aktuellen Drogen- und Suchtbericht vor allem der Missbrauch von Alkohol verbreitet. In den vergangenen zwölf Monaten seien im Freistaat rund 420.000 Menschen der 15- bis 64-Jährigen mit einem problematischen Alkoholkonsum gezählt worden, erklärte Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Auerbach. Die sächsischen Suchtberatungs- und -behandlungsstellen verzeichneten in etwa 53 Prozent der Fälle die Hauptdiagnose Alkoholmissbrauch.

Köpping erklärte bei der Vorstellung des vierten Drogen- und Suchtberichtes: „Die vorliegenden Daten zeigen, dass es in Sachsen leider umfangreiche suchtbezogene Problemlagen gibt.“ Am deutlichsten sei dies bei Alkohol sichtbar. Besonders tragisch sei dabei, dass jährlich etwa 500 Kinder in Sachsen mit sogenannten Fetalen Alkoholspektrumstörungen geboren werden – eine Folge des Alkoholkonsums der Mütter in der Schwangerschaft.

Probleme gebe es zudem mit Stimulanzien, vor allem mit Crystal Meth und mit Cannabis. Auch beim Thema exzessive Mediennutzung haben sich die Fälle in den Suchtberatungs- und Behandlungsstellen laut Bericht nahezu verdoppelt (2021: 145 Fälle, 2018: 69 Fälle).

Der vierte Drogen- und Suchtbericht listet die Situation für Sachsen im Zeitraum von 2017 bis 2021 auf. Er bildet das Konsumverhalten sowie Schwerpunkte der Prävention ab. Sachsens Sozialministerium unterstützt laut Köpping Angebote der Suchtprävention und Suchthilfe mit rund 7,5 Millionen Euro pro Jahr.