Die Technische Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen hat ein Mehrweg-Projekt in Wiesbaden und Mainz wissenschaftlich begleitet. Danach habe etwa die Hälfte der befragten Verbraucher die Rückgabe von Bechern und Schüsseln als umständlich beurteilt, teilte die THM am Montag mit. „Wir konnten eine deutliche Diskrepanz zwischen dem Wunsch nach Mehrwegverpackungen und der tatsächlichen Nutzung erkennen“, erklärte der Nachhaltigkeitsbeauftragte der THM, Holger Rohn.
Seit Januar 2023 haben Verbraucherinnen und Verbraucher das Recht, Essen und Getränke in Mehrwegbehältern mitzunehmen. In Wiesbaden und Mainz startete laut THM ein Modell-Projekt, um ein verbraucherfreundliches Mehrwegsystem zu erproben. Unter anderem stellten die Städte Rückgabeautomaten an zentralen Plätzen auf.
Diese seien allerdings kaum genutzt worden, ergab die Untersuchung der THM und der Hochschule Trier. Die meisten Menschen hätten ihr Mehrweggeschirr wieder dorthin zurückgebracht, wo sie es auch mitgenommen hatten. Bei einer Online-Befragung von 560 Bürgerinnen und Bürgern gaben 60 Prozent an, bereits Mehrweggeschirr verwendet zu haben. „Wenn Mehrweg weniger als Einweg kosten würde, wären zwei von fünf Befragten eher bereit, Mehrweg zu nutzen“, erklärte Rohn.