Ein verminderter Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland wird einer Studie zufolge zu steigenden Stromkosten und Importabhängigkeiten führen. Ein entsprechender Kurswechsel in der Energiepolitik würde zugleich die Klimaziele der Bundesrepublik gefährden, erklärte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) unter Berufung auf die Studie des Kopernikus-Projekts Ariadne am Mittwoch. Ein reduzierter Ausbau hätte demnach je nach Strombedarfsszenario 19 bis 29 Megatonnen an zusätzlichen CO2-Emissionen sowie stärkere Abhängigkeiten von Gaskraftwerken und Stromimporten zur Folge.
Im jüngsten Monitoringbericht zur Energiewende der Bundesregierung wird den Angaben zufolge für 2030 eine geringere Stromnachfrage als bisher angenommen. Dies habe eine politische Debatte über einen reduzierten Ausbau erneuerbarer Energien ausgelöst, hieß es. Die Prognose eines geringeren Strombedarfs lasse sich auf die nur langsam fortschreitende Elektrifizierung in den Sektoren Verkehr und Gebäude sowie den konjunkturbedingten Produktionsrückgang der Industrie zurückführen.
Der Börsenstrompreis wäre bei einer Verringerung des Ausbaus erneuerbarer Energien 2030 um 20 Euro pro Megawattstunde höher als beim geplanten Ausbau, hieß es. Der Förderbedarf in dem Bereich würde zwar um sieben bis 7,5 Milliarden Euro sinken. Die Gesamtkosten für die Stromkunden stiegen jedoch um 9,5 bis 13,2 Milliarden Euro an. Auch das Ziel, 80 Prozent des Bruttostromverbrauchs im Jahr 2030 durch erneuerbare Energien zu decken, könne nur durch einen Ausbau auf hohem Niveau erreicht werden.