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Studie: Social-Media-Sucht bei Jugendlichen ist hoch

Mehr als vier Stunden täglich auf Tiktok, Instagram und Co: Jeder Zweite unter 20 nutzt Soziale Medien suchtartig. Was Forschende der Uni Bochum dagegen empfehlen.

Viele junge Menschen in Deutschland neigen zu Social-Media-Sucht. Das ergab eine repräsentative Studie der Ruhr-Universität Bochum. Rund ein Viertel aller Teilnehmenden zeigte ein suchtartiges Nutzungsverhalten, wie die Uni am Freitag mitteilte. Je jünger die Altersgruppe, desto größer fielen die Werte aus: Bei den 20- bis 39-Jährigen war es rund ein Drittel (34,9 Prozent), bei den unter 20-Jährigen sogar etwa jeder Zweite (51,3 Prozent). Die Betroffenen zeigten ausgeprägte suchtartige Symptome, die den Alltag und ihre psychische Gesundheit beeinträchtigen können, so die Hochschule.

Der Studie zufolge nutzen 96 Prozent aller Deutschen ab 18 Jahren Soziale Medien. Im Schnitt sind sie drei Stunden und 18 Minuten online. Auch hier zeigten sich Altersunterschiede: Unter 20-Jährige verbringen laut Befragung gut vier Stunden täglich mit Sozialen Medien, über 80-Jährige rund zwei Stunden. Zudem halten sich Frauen etwas länger in den Netzwerken auf als Männer. Sie zeigen mit 29 Prozent auch etwas häufiger Suchttendenzen als männliche Nutzer mit 25,4 Prozent.

“Es hilft, die Nutzungszeit Sozialer Medien bewusst und kontrolliert zu reduzieren, am besten gemeinsam mit Familie, Freunden und Arbeitskollegen”, sagte Psychologin Julia Brailovskaia. Die Forschenden raten zudem zu Offline-Aktivitäten wie Sport und Brettspielabenden mit Freunden. Um besser zu schlafen, sollten Nutzende auf Soziale Medien kurz vor dem Einschlafen verzichten.

An der Erhebung nahmen laut Angaben 22.000 Menschen ab 18 Jahren zwischen September 2024 und November 2025 teil. Die Ruhr-Universität Bochum führte die Studie mit dem Deutschen Zentrum für psychische Gesundheit durch.