Die Gruppe der Offliner wird offenbar kleiner: Sieben Prozent geben im “Kompass: Künstliche Intelligenz und Kompetenz” an, das Netz selten oder nie zu nutzen. 2023 lag diese Zahl noch bei zehn Prozent, heißt es in der Studie, die vorgestellt wird und der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorab vorliegt. Die meisten dieser Nicht- und Wenignutzenden (98 Prozent) sind demnach mindestens 50 Jahre alt.
Kompetenzen in der Digitalen Welt entstehen durch Erfahrung
Die Altersgruppe 50 plus habe also weniger Berührungspunkte mit der digitalen Welt – dies ist nach Worten von Studienleiter Niels Brüggen entscheidender als das Geburtsjahr. Es gehe weniger um das Alter “und mehr um die Möglichkeit, Erfahrungen mit KI und digitalen Medien zu sammeln – auf diesem Weg erwirbt man schließlich Kompetenzen. Die Zuschreibung ‘du bist eben älter, also kannst du das nicht’ – die widerlegen unsere Daten.”
Eine Mehrheit der Wenig- und Nichtnutzenden (61 Prozent) hat laut “Kompass” einen niedrigen formalen Bildungsabschluss; rund zwei Drittel sind weiblich. Am häufigsten wurde als Grund für den Online-Verzicht angegeben, dass andere Medien zur Information ausreichend seien: Die sagten 95 Prozent dieser Gruppe. 65 Prozent erklärten, “generell kein Interesse an digitalen Medien” zu haben, 64 Prozent sehen darin keinen persönlichen Nutzen, und ein knappes Drittel (31 Prozent) meint: “Ich kann das nicht lernen.”
Digitale Welt soll verständlicher und einfacher werden
Auch Bedenken bezüglich Online-Sicherheit und Datenschutz wurden von knapp der Hälfte (47 Prozent) geäußert. Immerhin ein Viertel (25 Prozent) stimmte der Aussage zu: “Mir ist das Internet unheimlich.” Die Fachleute folgern, dass Unterstützungsangebote an diesen Punkten ansetzen und beispielsweise Datensouveränität vermitteln sollten. Die Befragten bekundeten zudem den Wunsch nach einer einfacheren Gestaltung von Technik, Regulierungen, die die Rechte von Nutzerinnen und Nutzern stärken sowie mehr Angeboten zur Medienbildung im ländlichen Raum.
Für den “Kompass” wurden den Angaben zufolge 2.013 Personen im Frühjahr repräsentativ befragt. Gefördert wird das Projekt “Digitales Deutschland” vom Bundesfamilienministerium.
