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Studie: Schulleiter am Limit – 113 Schulen in Rheinland-Pfalz befragt

Wachsende Aufgaben, mehr Bürokratie, zu wenig Lehrer: Eine große Mehrheit der Schulleiter sagt, ihre Zeit reiche nicht für gute Führung. Besonders dramatisch ist die Lage an Förderschulen.

Schulleiter und Schulleiterinnen in Deutschland fühlen sich massiv überlastet und sehen kaum Fortschritte bei der Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Die Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) beruft sich bei ihrer Analyse auf eine Befragung von 1.300 Schulleitern, davon 113 in Rheinland-Pfalz. Die Ergebnisse wurden am Freitag in Mainz und Düsseldorf veröffentlicht.

“Die Schulleitungen in Rheinland-Pfalz sind unzufrieden mit der Bildungspolitik, weil sie sich nicht nach der Schulrealität richtet und sie finanziell und personell ungenügend ausgestattet ist”, kritisierte der VBE-Landesvorsitzende Lars Lamowski in Mainz. Schulleiter und Schulleiterinnen bräuchten mehr Leitungszeit und mehr Unterstützung durch Sekretariatskräfte. Um Schulen zukunftssicher zu machen, brauche es auch schlicht mehr Lehrerstellen.

In der Befragung sagten 82 Prozent, dass die Zeit nicht reicht, um Schulen gut zu führen und weiterzuentwickeln. Ein zentrales Problem sei der Lehrermangel. Trotz hoher Belastung arbeiteten viele Schulleiter laut der Umfrage aber weiterhin gerne in ihrem Beruf – das sagten 85 Prozent. Doch nur rund die Hälfte würde den Beruf aktiv weiterempfehlen. Die Umfrage wurde im Auftrag des VBE vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt. Sie fand im September und Oktober statt.