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Studie: Pflegekräfte verbessern häusliche Versorgung Demenzkranker

Speziell qualifizierte Pflegefachkräfte mit erweiterten Kompetenzen („Dementia Care Manager“) können einer Studie zufolge die häusliche Versorgung von Menschen mit Demenz verbessern. An der Untersuchung des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) beteiligten sich verschiedene Ärzte- und Demenznetzwerke aus Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hessen, wie das DZNE am Dienstag mitteilte. Insgesamt wurden 417 Männer und Frauen mit leichter bis mittelschwerer Demenz in die Studie eingeschlossen. Sie waren im Durchschnitt 81 Jahre alt und lebten zu Hause. Die Dauer des Dementia Care Managements war auf ein halbes Jahr beschränkt.

Den Angaben zufolge können Dementia Care Manager Hausärztinnen und Hausärzte wirksam entlasten. Die speziell geschulten Pflegefachkräfte durften unter anderem Spritzen verabreichen, Pflegehilfsmittel verordnen und komplexe Wunden versorgen. Diese Maßnahmen erfolgten eigenständig, in Abstimmung mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten.

Die Betreuung durch Dementia Care Manager habe Versorgungslücken wirksamer geschlossen als die übliche Routineversorgung und die Lebensqualität der Betroffenen gesteigert, hieß es. Aus dem höchsten Gremium der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen, dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), komme daher die Empfehlung, das Dementia Care Management in die Regelversorgung einzuführen. Das Versorgungskonzept wurde vom DZNE entwickelt. Partner des aktuellen Projekts waren unter anderem die Universitätsmedizin Greifswald, die Universitätsmedizin Rostock, die Techniker Krankenkasse, die AOK Nordost sowie das Demenz-Netzwerk Uckermark und das Gesundheitsnetz Frankfurt am Main.