Junge Frauen machen sich nach einer bundesweiten Online-Umfrage mehr Sorgen als junge Männer. Dabei haben die Sorgen zwischen der Zeit der Corona-Pandemie und diesem Jahr etwas abgenommen, wie ein am Mittwoch veröffentlichter Bericht über die „JuCo-Studie“ der Universitäten Frankfurt am Main und Hildesheim zeigt.
Während der Pandemie erhobene Daten zeigen nach den Worten der Autorinnen massive Auswirkungen auf den Alltag junger Menschen, ihre Kontakte, Bildungs- und Gestaltungsmöglichkeiten, Wohlbefinden und psychische Gesundheit. Diese Belastungen hätten Spuren hinterlassen. Für die Studie wurden von Mitte Februar bis Mitte März dieses Jahres 1.185 junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren aus ganz Deutschland online befragt. 68 Prozent der Befragten waren Mädchen und junge Frauen, das Durchschnittsalter betrug 20 Jahre.
Zu den Zukunftsaussichten äußerten sich die Geschlechter unterschiedlich. Angst vor der eigenen Zukunft äußerten Mädchen und Frauen genauso viel wie in der vorhergehenden Befragung im Dezember 2021 (61 Prozent). Keine Angst zu haben äußerten sogar weniger als in der vorhergehenden Studie (15 Prozent statt 21 Prozent). Dagegen äußerten weniger Jungen und Männer Angst vor der eigenen Zukunft als im Dezember 2021 (39 Prozent statt 45 Prozent). Der Anteil derjenigen, die keine Angst äußerten, blieb fast gleich (37 Prozent statt 36 Prozent).
Die emotionale Belastung ist nach der Umfrage gegenüber dem Corona-Jahr offenbar gesunken, auch wenn hier die Zahlen bei den Mädchen und Frauen höher sind. 34 Prozent von ihnen fühlten sich belastet statt vorher 40 Prozent. Bei den Jungen und Männern fühlten sich 25 Prozent belastet statt vorher 28 Prozent. Bei den Mädchen und Frauen nahm allerdings der Anteil derjenigen, die sich nicht belastet fühlten, nicht zu: Er sank sogar von 27 auf 26 Prozent. Bei den Jungen und Männern hingegen stieg der Anteil der Nicht-Belasteten von 39 Prozent auf 47 Prozent.
Auch die Sorgen über das, was aktuell in Deutschland passiert, nahmen bei den jungen Befragten gegenüber Dezember 2021 ab. Bei den Frauen und Mädchen sank der Anteil von 81 Prozent auf 62 Prozent, bei den Männern und Jungen von 70 Prozent auf 57 Prozent. Der Anteil derjenigen, die sich keine Sorgen machten, stieg bei den Frauen und Mädchen von fünf auf zehn Prozent, bei den Männer und Jungen von 13 Prozent auf 19 Prozent. Allerdings nahm gleichzeitig die Auffassung aller jungen Befragten im Schnitt zu, ihre Sorgen würden in der Politik nicht gehört (76 Prozent statt zuvor 73 Prozent).