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Studie: Freunde und Handy für junge Menschen am wichtigsten

Freunde, Handy, Teilhabe: Eine neue Studie zeigt, was jungen Menschen zwischen 10 und 15 Jahren wirklich wichtig ist – und wo soziale Ungleichheit sie ausbremst.

Das Handy ist heutzutage ständiger Begleiter von jungen Menschen
Das Handy ist heutzutage ständiger Begleiter von jungen MenschenIMAGO / imagebroker

Kinder und Jugendliche wünschen sich einer neuen Umfrage zufolge Zeit mit Freunden sowie die nötigen digitalen und finanziellen Mittel dafür. Rund ein Drittel der befragten 10- bis 15-Jährigen antwortete laut der veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung auf die Frage, was sie für ein gutes Leben brauchen, soziale Beziehungen zu Freunden und Gleichaltrigen seien ihnen am wichtigsten. Jeder fünfte junge Mensch misst Beziehungen zur Familie den größten Stellenwert bei.

Unverzichtbarer Gegenstand ist für mehr als jeden zweiten dieser Altersgruppe nach eigenen Aussagen das Handy und mobiles Internet (55 Prozent), wie die Stiftung mitteilte. Für neun von zehn Befragten sei es wichtig, Geld für Aktivitäten mit Freunden zu haben. Genannt wurden auch „angesagte Dinge“ wie Kleidung, Kosmetik und Technik (67 Prozent) sowie Hobbys (61 Prozent).

Fast jeder zweite junge Mensch (46 Prozent) mache sich häufig Gedanken darüber, wie viel Geld die Familie habe, hieß es. Da sie für Aktivitäten im Freundeskreis überwiegend selbst aufkommen müssten, würden ihre sozialen Kontakte bei Geldmangel am meisten leiden.

Staat muss finanziell unterstützen

Der Bedarf nach sozialer und digitaler Teilhabe sei für Kinder und Jugendliche elementar, werde jedoch in den staatlichen Leistungen bislang nicht berücksichtigt, kritisierte die Stiftung. Unterstützungsleistungen müssten es jungen Menschen ermöglichen, am sozialen Leben teilzuhaben. Nur die Existenz abzusichern, sei zu wenig, erklärte die Expertin der Bertelsmann Stiftung für Familienpolitik, Antje Funcke. Ein Team aus Jugendlichen, das an der Studie beratend mitgewirkt hat, bringt es den Angaben zufolge auf den Nenner: „Wer nicht genug Geld hat, bleibt oft zu Hause – und das kann auf Dauer einsam machen.“

Für die Studie „Bedarfe von Kindern und Jugendlichen für ein gelingendes Aufwachsen“ befragte das Umfrageinstitut „iconkids & youth international research GmbH“ 1.037 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahren sowie Eltern im November und Dezember 2023.