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Studie: Fleischkonsum nach Veggie-Monat gesunken

Was bringt ein vegan-vegetarischer Monat in der Mensa? Dieser Frage sind Forscher an der Uni Bonn nachgegangen – und haben langfristige Auswirkungen beobachtet.

Nach einem Veggie-Monat in einer Mensa der Universität Bonn ist der Fleischkonsum dort gesunken. Das geht aus einer begleitenden Studie hervor, wie die Uni am Freitag mitteilte. In den acht Wochen nach dem Aktionsmonat ging der Fleischkonsum demnach um sieben bis zwölf Prozent zurück im Vergleich zur Zeit davor. Eine Befragung unter 900 Mensa-Gästen habe zudem gezeigt, dass rund die Hälfte von ihnen mit einem fleischlosen Monat pro Jahr einverstanden sei. 75 Prozent befürworteten einen Veggie-Day jede Woche und 80 Prozent ein größeres vegan-vegetarisches Angebot.

Das Studierendenwerk Bonn hatte den Mai 2023 in einer Mensa als vegan-vegetarischen Monat ausgerufen. In zwei anderen Mensen lief das Angebot normal weiter. Das Experiment wurde von Forscherinnen der Universitäten Bonn und Kassel begleitet. Sie schauten sich die Verkäufe der drei Mensen vor, während und nach dem fleischlosen Monat an. Außerdem führten sie Befragungen vor und rund acht Wochen nach dem Veggie-Monat durch.

Die Stammgäste haben sich nach dem Veggie-Monat durchschnittlich seltener für das Fleischgericht entscheiden als vorher, wie es hieß. Gleichzeitig seien sie genauso häufig mittags in die Mensa gegangen wie zuvor. Laut der Umfrage hätten die Mensa-Gäste vor allem deshalb weniger Fleisch gegessen, weil sie im Aktionsmonat für sie neue Gerichte entdeckt hätten, die ihnen gut geschmeckt hätten. “Unsere Studie zeigt, dass auch kurzfristige Initiativen längerfristig zu einer Reduktion des Fleischkonsums führen können, wenn sie beispielsweise Menschen dazu bringen, neue Gerichte zu probieren”, erklärte die Umwelt- und Verhaltensökonomin Anna Schulze Tilling.