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Studie: Ein Drittel der TikTok-Challenges sind potenziell schädlich

Ein großer Teil der sogenannten Challenges auf der Onlineplattform TikTok kann einer Studie zufolge gefährlich oder schädlich sein. Bei einem Drittel der untersuchten Herausforderungen handele es sich um riskante Aktionen, die etwa zu körperlichen Schäden führen könnten, ergibt eine am Dienstag in Düsseldorf veröffentlichte Studie der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen. Ein Prozent der Videos habe sogar potenziell tödliche Challenges beinhaltet. Mit rund 65 Prozent gehe es beim überwiegenden Teil der rund 2.500 untersuchten Challenge-Videos um harmlose Aktionen, wie etwa singen und tanzen, hieß es.

Sogenannte Challenges oder Mutproben umfassen eine festgelegte Aktivität, die als Videos festgehalten und dann auf Social-Media-Plattformen geteilt werden. Dabei kann es um harmlose Aktionen gehen, aber auch um gesundheitsschädliche Herausforderungen oder Mutproben mit gefährlichen Substanzen, extremen Lebensmitteln oder übergriffigen bis kriminellen Aktionen.

Die Plattform TikTok des chinesischen Unternehmens ByteDance reguliere schädliche Inhalte, indem die Challenges und damit zusammenhängende Suchbegriffe blockiert werden, hieß es. Wenn ein schädliches Video von TikTok allerdings nicht früh genug oder ausreichend reguliert werde, könnten sich Challenges innerhalb weniger Wochen stark verbreiten. Denn solche Herausforderungen oder Mutproben seien bei Kindern und Jugendlichen sehr beliebt. „Nach welchen Kriterien TikTok Challenges reguliert, mit Warnhinweisen versieht oder gar löscht, bleibt jedoch vollkommen unklar“, kritisieren die Autorinnen. Hier fehle es an Transparenz.

Die Studie basiert auf den Ergebnissen einer Online-Befragung zur Wahrnehmung von Challenges unter 755 in Deutschland lebende Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 16 Jahren. Zudem wurde eine quantitative Inhaltsanalyse von 2.533 Videos zu Tiktok-Challenges durchgeführt. Die Studie wurde von Wissenschaftlerinnen der Uni München um Auftrag der Medienanstalt NRW umgesetzt.