Die Sicherheitsmaßnahmen in bayerischen Gefängnissen und forensischen Kliniken sind nach den Worten des Strafrechtsexperten Holm Putzke „ausgesprochen hoch“. Nach der Flucht von vier Straftätern aus einer Klinik in Straubing sagte Putzke im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk (BR) in Regensburg am Mittwoch: „Gerade das Bezirksklinikum in Straubing hat ganz hohe Sicherheitsvorkehrungen, sodass man nicht sagen kann, das wäre in einer Justizvollzugsanstalt nicht passiert.“
Geiselnahmen könnten überall passieren, sagte der Professor für Strafrecht an der Universität Passau. Mit Blick auf die Forderung von Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU), einen Therapieabbruch bei Suchtkranken schneller vorzunehmen und die Täter eher aus der Klinik zurück in ein Gefängnis zu verlegen, warnte Putzke vor einer Pauschalisierung: „Da muss man jeden Einzelfall genau anschauen. Es wäre auch nicht richtig, die Behandlung gleich beim ersten Problem abzubrechen.“ Sollte sich aber ein Therapieabbruch abzeichnen, dann sei es „richtig, die Verlegung rasch zu organisieren“. Trotz der hohen kriminellen Energie der Straubinger Täter sei die Unterscheidung zwischen Suchtkranken und Straftätern „grundsätzlich richtig“, unterstrich Putzke. (00/2501/21.08.2024)