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Störche zurück in Thüringen

Weit mehr als die Hälfte der Brutreviere von Weißstörchen in Thüringen sind bereits besetzt. Wie der Naturschutzbund Thüringen (Nabu) am Donnerstag in Jena mitteilte, handele es sich zumeist um die Paare vom Vorjahr, die ihre angestammten Nester wieder zielgerichtet aufsuchten. Insgesamt sei zu beobachten, dass die Großvögel aus ihren Winterquartieren klimabedingt immer früher zurückkehrten. Etwa zehn bis 15 Weißstörche hätten im Freistaat sogar überwintert.

Die ersten Störche sind demnach in diesem Jahr bereits Anfang Januar in Thüringen beobachtet worden. Mit dem einsetzenden Frost seien dann einige Störche wieder in Richtung Süden verschwunden. Noch vor Jahrzehnten habe Meister Adebar sein Sommerquartier erst zwischen Mitte März und Anfang Mai besetzt, hieß es.

Verbreitungsschwerpunkte des Weißstorches in Thüringen sind das Werratal zwischen Meiningen und Creuzburg sowie das Thüringer Becken nördlich von Erfurt. Im Jahr 2024 wurden 181 Brutpaare gezählt, 35 mehr als im Vorjahr. Das ist laut Naturschutzbund der höchste Bestand seit mindestens 150 Jahren.

Größte Gefahren für die Störche stellen in Thüringen laut Nabu neben Hochspannungsmasten und Bahnoberleitungen großflächige Kompostieranlagen dar. Dort fänden die Vögel zwar Kleinsäuger und viele Insekten, würden aber auch ungenießbare Reststoffe wie Gummiringe und Kunststofffäden aus dem Kompost heraus fressen. Diese Stoffe könnten nicht verdaut werden. Aus diesem Grund habe es in den vergangenen Jahren vielerorts Todesfälle der Großvögel gegeben.