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“Stocktanz”: Knauf-Museum zeigt Sonderschau zu schicken Gehhilfen

Das Knauf-Museum im unterfränkischen Iphofen zeigt ab dem 30. März eine Sonderausstellung unter dem Titel „Stocktanz“. Gezeigt werden Dutzende Spazierstöcke aus dem 18. und vornehmlich 19. Jahrhundert, wie das Museum mitteilte. Waren Stöcke seit jeher eher ein Werkzeug für Menschen, avancierte der Stock im 18. Jahrhundert zum Statussymbol des Adels und später auch des Bürgertums. Die Blütezeit erlebten die Spazierstöcke dann später im 19. Jahrhundert, als sie beim sonntäglichen Flanieren zum unverzichtbaren Begleiter wurden.

In der Ausstellung zu sehen sind zum einen besonders reich verzierte Spazierstöcke und solche aus besonders edlen Materialien wie Silber, Gold, Elfenbein oder Hörnern. Der Stock selbst war oft mit Edelsteinen, Perlmutt oder Bernstein verziert, ebenso zierten die besonders edlen Exemplare Frauen-, Männer- oder Tierköpfe sowie auch zeitgenössische Ornamente. Vorwiegend in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden multifunktionale Stöcke: Sie waren Gehhilfe und zugleich Fernrohr, Sextant, Geheimversteck oder Musikinstrument – etwa eine Stock-Geige.

Die Sonderausstellung mit Exponaten aus der Sammlung Fritz Dennerlein (1932-2018) wird bis 6. Juli zu sehen sein. Das Knauf-Museum Iphofen wurde im Sommer 1983 im ehemaligen fürstbischöflichen Rentamt in Iphofen eröffnet. Gezeigt werden dort in der Dauerausstellung vor allem Gips-Abgüsse von Exponaten berühmter Museen aus aller Welt. Mehr als zehn Jahre vor der Eröffnung des Museums hatte der Gips-Fabrikant Alfons Knauf zusammen mit seinem Bruder Karl Knauf die Sammlung konzipiert. (0708/26.02.2025)