Die laut einem Zwischenergebnis deutlich abgeschlagene Kandidatin des linken Regierungslagers in Honduras will den Wahlsieg der Konkurrenz nicht anerkennen. Die USA wittern Manipulation – und drohen mit Konsequenzen.
In Honduras warten die Menschen weiter auf ein offizielles Endergebnis der Präsidentschaftswahl vom Sonntag. Laut bisher vorliegenden Angaben liegen die beiden rechtsgerichteten Kandidaten Nasry Asfura (39,91) und Salvador Nasralla (39,89) nach Auszählung von rund 57 Prozent der Stimmen nur wenige Hundert Stimmen auseinander. Jedoch sind seit geraumer Zeit keine weiteren Auszählungsschritte mitgeteilt worden. Die zuständige Wahlbehörde machte am Dienstag die mit der Technik beauftragte Firma für die Verzögerung verantwortlich.
Die mit 19,6 Prozent überraschend deutlich abgeschlagene Kandidatin des linken Regierungslagers, Rixi Moncada, erklärte am Montagabend (Ortszeit), sie werde keinen der beiden möglichen Gewinner anerkennen. Zudem warf sie US-Präsident Donald Trump eine unzulässige Einmischung in den Wahlkampf vor. Dieser habe sie auf beispiellose Weise bedroht. Dies komme einer Nötigung gleich.
Trump warnte indes vor Versuchen in Honduras, die Ergebnisse der Präsidentschafts- und Parlamentswahl zu manipulieren. “Wenn sie das tun, wird es Ärger geben!”, schrieb er in einem Social-Media-Beitrag. Vor dem Wahlgang hatte Trump angekündigt, jegliche Zahlungen für Honduras einzustellen, sollte Linkskandidatin Moncada gewinnen. Sie gilt als Unterstützerin der Linksdiktaturen in Kuba, Venezuela und Nicaragua.
Trump hatte sich überdies offen für Asfura ausgesprochen. “Ich hoffe, dass das honduranische Volk für Freiheit und Demokratie stimmt und Tito Asfura zum Präsidenten wählt”, erklärte er kürzlich. “Tito und ich können zusammenarbeiten, um die Drogenkommunisten zu bekämpfen und dem honduranischen Volk die nötige Hilfe zukommen zu lassen.”
Unterdessen berichteten US-Medien, dass der wegen Kokain-Schmuggels in den USA verurteilte honduranische Ex-Präsident Juan Orlando Hernández (2014-2022) nach seiner Begnadigung freigelassen worden sei. Ihn hätten eigentlich mehrere Jahrzehnte Haft erwartet. Das Weiße Haus begründete die Freilassung damit, dass der Ex-Staatschef von der Biden-Regierung unfair behandelt worden sei. Hernández gehört wie Asfura der konservativen Partido Nacional an.