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Stiftung will Meißener Kornhaus retten

Das seit Jahren vom Verfall bedrohte Meißener Kornhaus ist überraschend von einer ortsansässigen Stiftung gekauft worden. Wie die Stadtverwaltung Meißen am Donnerstag bestätigte, hat die Otto-und-Emma-Horn-Stiftung das Denkmal gegenüber dem Meißener Dom übernommen. Der Verkauf sei kurz vor Weihnachten notariell beglaubigt worden. Über den Preis sei Stillschweigen vereinbart worden. Zuerst hatte die in Dresden erscheinende „Sächsische Zeitung“ darüber berichtet.

Die Stiftung kündigte laut Zeitungsbericht an, das Gebäude Schritt für Schritt sanieren zu wollen. Zuerst müsse das Dach neu gedeckt werden, da es in das Kornhaus bereits hineinregnet. Die Kosten würden mit 900.000 Euro veranschlagt.

Im Sommer 2022 hatte dem Gebäude auf dem Meißener Burgberg die Zwangsversteigerung gedroht. Deutschlandweit sorgte das Denkmal damals für Schlagzeilen, weil es die rechtsextreme AfD erwerben und zu einem Tagungszentrum ausbauen wollte. Der Versteigerungstermin wurde jedoch abgesagt, weil die Eigentümer ihre Schulden zwischenzeitlich beglichen hatten.

Der Freistaat Sachsen hatte den Erwerb des historischen Gebäudes abgelehnt. Zuvor hatte die Stadtentwicklungsgesellschaft Meißen das Denkmal an ein österreichisch-italienisches Unternehmen verkauft. Der geplante Umbau zu einem Luxushotel scheiterte jedoch.

Das Kornhaus wurde 1493 als Zweckbau der Albrechtsburg errichtet. Für die nun geplante Sanierung braucht die Meißener Stiftung nach eigenen Angaben zahlreiche Spenden. 2029 ist die sächsische Landesausstellung anlässlich der Gründung der Stadt Meißen vor 1.100 Jahren geplant.