Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützt die Sanierung des Halben Schlosses im thüringischen Langenleuba-Niederhain mit 50.000 Euro. Das Geld soll für Zimmerer- und Holzbauarbeiten am Nordflügel sowie Arbeiten am Dachtragwerk und an der Deckenkonstruktion im zweiten Obergeschoss eingesetzt werden, teilte ein Stiftungssprecher am Donnerstag in Bonn mit. Untersuchungen hätten ergeben, dass über 97 Prozent des Dachstuhls noch aus Originalsubstanz des 18. Jahrhunderts bestehen.
Das Halbe Schloss im Altenburger Land war im 13. Jahrhundert ursprünglich eine Wasserburg mit vorgelagertem Wirtschaftshof. Im Jahr 1707 beauftragte Johann von Kuntsch (1645-1714) den Neubau des heutigen Schlosses, das bis 1711 als barockes Herrenhaus entstand. Das Gebäude weist architektonische Einflüsse des Dresdner Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann (1662-1736) auf.
1838 wurde der Südflügel abgerissen. Aus dem Schriftverkehr im Hausarchiv der Familie von Kuntsch geht hervor, dass die Entscheidung vor allem aus wirtschaftlichen Gründen fiel. Das Schloss sei schon kurz nach seiner Fertigstellung nur noch wenig genutzt worden. Nach testamentarischer Verfügung Johann von Kuntschs durfte der jährliche Bauunterhalt 100 Taler nicht überschreiten. Das reichte nicht für den Erhalt.
Der verbliebene Gebäudeteil beeindruckt laut Denkmalstiftung mit vollständig erhaltenen Stuckdecken, die größtenteils noch in der originalen Farbfassung des 18. Jahrhunderts erhalten sind. Das Schloss dient derzeit als Einsatzstelle für die Jugendbauhütte Mühlhausen.