Im Rahmen der Sanierung des Doms St. Nikolaus in Stendal ist das Stifterfenster demontiert und gesichert worden. Die Maßnahme sei zum Schutz des Fensters vor Schäden bei den Restaurierungsarbeiten nötig geworden, teilte Dompfarrer Markus Schütte am Mittwoch in Stendal mit. Nach Abschluss der Bauarbeiten werde das Fenster wieder seinen angestammten Platz im Nordquerhaus des Doms einnehmen.
Die 22 großformatigen Glasmalereifenster seien zwischen 1425 und 1470 entstanden und zeigten Christus-Szenen, biblische Figuren sowie zahlreiche Heilige. Die mehr als 1.000 Scheiben hätten noch zu über 50 Prozent ihren bauzeitlichen Glasbestand.
Im Zweiten Weltkrieg wurden die Fenster den Angaben zufolge ausgelagert und blieben so erhalten, als der Dom 1945 durch Fliegerbomben schwer beschädigt wurde. Ab 1951 seien die Fenster wieder im Dom eingebaut worden, hieß es. Nach der Wiedervereinigung seien sie aufwendig restauriert worden.
Im Rahmen der Sanierung der Kirche soll auf einer Musterfläche im Nordquerhaus die älteste nachweisbare, vermutlich bauzeitliche Fassung des Innenraums beispielhaft wiederhergestellt werden. Im Zuge der Arbeiten soll die nach dem Zweiten Weltkrieg angebrachte weiße Farbe an den unverputzten Wand- und Pfeilerflächen abgetragen werden. Sie soll durch Farbfassungen ersetzt werden, die dem Originalton der Ziegelsteine am nächsten kommen.
Die Arbeiten sollen 152.000 Euro kosten, wobei das Land Sachsen-Anhalt die Maßnahme mit 100.000 Euro fördert. Der gotische Dom feiert im kommenden Jahr sein 600-jähriges Bestehen mit einem umfangreichen Festjahr.