Der erste Durchgang der Präsidentschaftswahlen in Uruguay brachte erwartungsgemäß keine Entscheidung. Die fällt nun in einer Stichwahl am 24. November und hat einen leichten Favoriten.
Uruguay muss noch weitere vier Wochen warten, ehe feststeht, wer das südamerikanische Land in den kommenden Jahren regieren wird. Linkskandidat Yamandu Orsi vom Bündnis Frente Amplio holte zwar nach Auszählung von rund 92 Prozent der Stimmen mit rund 43,6 Prozent den Sieg im ersten Durchgang. Er verpasste allerdings die notwendige 50 Prozent-Hürde. Rivale wird im zweiten Urnengang am 24. November der konservative Kandidat Alvaro Delgado, der auf 27,1 Prozent kam. Drittplatzierter wurde Andres Ojeda (16 Prozent).
Der zweitplatzierte Delgado kann allerdings im zweiten Durchgang auf ein breites liberal-konservatives Bündnis bauen, zu dem sich Ojeda als auch weitere kleinere Parteien noch am Abend bekannten. Laut Umfragen liegt Delgado vor der Stichwahl mit diesem Bündnis mit 48 Prozent gegenüber Orsi (44 Prozent) leicht in Führung.
Gesucht wird ein Nachfolger des konservativen Präsidenten Luis Alberto Lacalle Pou, der wegen einer in der Verfassung verankerten Amtszeitbegrenzung nicht erneut antreten konnte und die Wahl von Delgado unterstützt. Uruguay ist Mitglied im Staatenbündnis Mercosur und gilt als das stabilste demokratische Land Lateinamerikas. Regierung und Opposition pflegen einen seriösen und respektvollen Umgang miteinander.