Der seit Mai 2023 gesperrte Hangbereich im Schlosspark Tiefurt bei Weimar soll bis Juni saniert werden. Wie die Stiftung Weimarer Klassik am Dienstag mitteilte, sollen mehrere Meter lange, vermörtelten Stahlnägeln in Kombination mit einem begrünbaren Drahtgeflecht einen drohenden Hangrutsch verhindern.
Der betroffene Abschnitt zählt laut Klassik-Stiftung zu den ältesten Teilen des Tiefurter Landschaftsgartens und sei ein bedeutender Bestandteil des Unesco-Weltkulturerbes Klassisches Weimar. Hier ließen sich heute noch die gartengestalterischen Tätigkeiten im Auftrag der Herzogin von Sachsen-Weimar und Eisenach Anna Amalia (1739-1807) nachvollziehen.
Bereits im vergangenen Jahr seien Risse auf den Wegen am Hang über der Ilm entdeckt worden. Deshalb sei dieser Bereich geotechnisch untersucht worden. Ein Gutachten nenne als wesentliche Ursache neben der starken Böschungsneigung eine massive Austrocknung des Bodens. Der stehe vermutlich im Zusammenhang mit den zunehmenden Trockenheitsperioden, die wiederum durch den Klimawandel hervorgerufen worden seien.
In der langen Geschichte der Parkanlage seien Hänge bereits mehrfach abgerutscht, beispielsweise 1837 oder 1882, so die Stiftung. Anders als früher sei aber nicht mehr zu viel Niederschlag die Ursache, sondern zu wenig. Lange Trockenzeiten und absinkende Grundwasserstände sorgten zudem für vermehrte Schäden an großen Bäumen.
Im Zuge der Hangsicherung habe die Stiftung zudem zwei außerordentlich schräg stehenden Altbäume fällen lassen, hieß es. Die Gesamtkosten belaufen sich den Angaben zufolge auf rund 725.000 Euro.