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Steigende Zahl an psychischen Erkrankungen

Immer mehr Menschen in Thüringen melden sich nach einer Auswertung Barmer Krankenkasse wegen psychischer Erkrankungen arbeitsunfähig. Von den rund eine Million Erwerbstätigen im Freistaat seien mittlerweile mehr als 85.000 mindestens einmal im Jahr wegen psychischer Leiden krankgeschrieben, teilte die Barmer am Dienstag unter Berufung auf Daten ihrer Versicherten in Erfurt mit.

Demnach ist in Thüringen binnen fünf Jahren die Zahl derjenigen, die wegen seelischer Erkrankungen im Job ausfallen, um rund 5.000 angestiegen. Die Barmer-Landesgeschäftsführerin Birgit Dziuk äußerte Besorgnis über diese Entwicklung. Das gelte auch für diejenigen, die diese Arbeitsausfälle abfedern müssten.

Problematisch sei vor allem, dass psychisch bedingte Arbeitsunfähigkeiten in der Regel sehr lange dauern. Wichtig sei deshalb, Risiken zu identifizieren und präventiv entgegenzuwirken. Gefragt sei dabei die Gesellschaft als Ganzes, aber auch jede und jeder Einzelne sowie nicht zuletzt die Unternehmen.

Den Auswertungen im aktuellen Barmer Gesundheitsreport zufolge dauert eine Krankschreibung aufgrund seelischer Leiden bei Thüringer Beschäftigten im Schnitt sechs Wochen. Die bedeutsamste Diagnosegruppe sind affektive Störungen, mit denen in den allermeisten Fällen Depressionen dokumentiert werden. Rund 2,3 Prozent der Thüringer Beschäftigten und somit etwa 23.000 Personen fallen jährlich mindestens einmal mit Depressionsdiagnosen im Job aus. Vergleichsweise wenige Betroffene verursachen den Angaben zufolge damit eine insgesamt sehr hohe Zahl an Fehltagen.