Perspektiv-Wechsel am größten Brunnen Roms: Für kurze Zeit können Besucher die weltberühmte Fassade der Fontana di Trevi aus nächster Nähe sehen. Der nun eröffnete Steg über das Becken erfüllt aber auch einen weiteren Zweck.
Den Skulpturen des weltberühmten Trevi-Brunnens ganz nah: Am Samstag eröffnete Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri eine Fußgängerbrücke über das rund 50 Meter breite Brunnenbecken, wie die Stadt mitteilte. “Die Perspektive ist wirklich spektakulär”, sagte Gualtieri bei der Vorstellung. Der Steg aus Metall führt vorbei an den großen weißen Meeresfiguren des Baumeisters Nicola Salvi (1697-1751) und ist bis Dezember zugänglich.
Dann sollen die etwa zwei Monate umfassenden Restaurierungsarbeiten am Brunnen abgeschlossen sein. Der weiße Travertinstein und Marmor werden derzeit von Schmutz und Kalk befreit, die Verfugung erneuert. Dazu wurde das Wasser aus dem Becken abgelassen. Für den Brauch, eine Münze über die Schulter ins Wasser zu werfen, um eine Rückkehr nach Rom sicherzustellen, wurde ein provisorisches Becken vor dem Brunnen aufgestellt.
Der Zugang zum Steg über das leere Brunnenbecken ist kostenfrei, maximal 130 Personen dürfen ihn gleichzeitig betreten. Laut Stadt Rom können bis zum Ende der Wartungsarbeiten höchstens 500.000 Menschen das Denkmal aus der besonderen Perspektive sehen.
Der Steg erfüllt aber noch einen weiteren Zweck. Über eine Matte im Boden werden die Besucher gezählt. Je nach Resultat schließt die Stadt eine künftige Zugangsbegrenzung zu den Brunnentreppen sowie eine geringe Eintrittsgebühr ab dem kommenden Jahr nicht aus. Der Zugang auf den Platz vor dem Denkmal soll jedoch kostenfrei bleiben.
Die im Jahr 1762 nach drei Jahrzehnten Bauzeit fertiggestellte Fontana di Trevi zählt mit rund vier Millionen Besuchern im Jahr zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt. Zuletzt wurde der größte Brunnen Roms im Jahr 2015 umfassend restauriert.