Artikel teilen:

Startschuss für Abriss- und Neubauarbeiten am Gutenberg-Museum

Mit einer Feierstunde und einer symbolischen Schlüsselübergabe an das kommunale Gebäudewirtschafts-Unternehmen hat am Freitag in Mainz offiziell der Rückbau des bisherigen Gutenberg-Museums begonnen. Am Standort des überregional bekannten „Weltmuseums der Druckkunst“ soll in den kommenden Jahren nach dem Abriss des aufgegebenen 1960er-Jahre-Baus ein komplett neues Museum entstehen. Die Entscheidung, das alte Gebäude aufzugeben, sei der Stadt nicht leichtgefallen, sagte Baudezernentin Marianne Grosse (SPD). Dennoch sei sie „richtig und wichtig“ gewesen.

In den zurückliegenden Monaten wurden nach Auskunft von Museumsdirektor Ulf Sölter weit mehr als 100 Lkw-Ladungen mit Museumsexponaten in verschiedene Zwischenlager gebracht. Die wichtigsten Schätze des Gutenbergs-Museums, darunter drei im 15. Jahrhundert gedruckte Original-Bände der Bibel aus der Werkstatt von Johannes Gutenberg, sind seit Ende November an einem Interimsstandort im Naturhistorischen Museum zu bewundern. Für die Dauer von mehreren Jahren bilden Naturhistorisches Museum und Gutenberg-Museum im Gebäudekomplex des einstigen Mainzer Klarissenklosters eine Museumsgemeinschaft. Beide Museen können mit einer gemeinsamen Eintrittskarte besucht werden.

Das Gutenberg-Museum ist eine der bedeutendsten Touristenattraktionen der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt. Die Zukunft des alten, sogenannten Schell-Baus in direkter Nachbarschaft zum Mainzer Dom hatte über Jahre hinweg in der Stadtgesellschaft für kontroverse Debatten gesorgt. Für das Neubauvorhaben nach den Plänen des Stuttgarter Architektenbüros „h4a Gessert + Randecker“ werden Gesamtkosten in Höhe von auf 108 Millionen Euro veranschlagt, davon entfallen über 81 Millionen Euro auf die reinen Baukosten.