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Start für deutsch-syrische Klinikpartnerschaft

Nach 14 Kriegsjahren ist das Gesundheitswesen in Syrien ausgebrannt. Entwicklungsministerin Schulze hat Hilfe beim Wiederaufbau versprochen. Jetzt starten Kliniken, Ärzte und Hilfsorganisationen eine Partnerschaft.

Mehr als 300 deutsche und syrische Ärztinnen und Ärzte, Vertreter von Krankenhäusern und Hilfsorganisationen legen den Grundstein für eine längerfristige Partnerschaft. Es gehe darum, das am Boden liegende syrische Gesundheitswesen zu unterstützen, sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) bei der Vorstellung des Projektes am Mittwoch in Berlin. “Noch nie zuvor haben sich in so kurzer Zeit so viele Menschen bei uns gemeldet mit Hilfsangeboten.” Selten sei es von der guten Idee zur praktischen Umsetzung so schnell gegangen.

Konkretes Ziel ist der Aufbau von mehr als 20 deutsch-syrischen Klinikpartnerschaften in den nächsten Monaten. Das Entwicklungsministerium stellt dafür Kontakte, Mittel und logistische Unterstützung bereit. Nach fast 14 Jahren Bürgerkrieg in Syrien seien mehr als ein Drittel der Krankenhäuser nicht mehr funktionstüchtig, über die Hälfte des medizinischen Personals sei geflohen, sagte Schulze. Viele der rund 6.000 in Deutschland lebenden syrischen Ärzte und Ärztinnen sowie weitere Engagierte und Organisationen hätten sich gemeldet, weil sie helfen wollten. Hinzu komme die Ressource von etwa 4.000 Ärzten mit syrischen Wurzeln.

Schulze bekräftigte, erst wenn die Gesundheitsversorgung in Syrien wiederhergestellt sei, die Wirtschaft wieder Fahrt aufnehme und Menschen Essen, Strom und Einkommen hätten, werde das Land eine sichere Heimat für alle Syrerinnen und Syrer werden können. “Dazu kann auch die syrische Diaspora in Deutschland einen wichtigen Beitrag leisten.” Viele Menschen seien hochmotiviert, sich für den Neuanfang in Syrien zu engagieren. Zugleich brauche Deutschland die vielen syrischen Ärzte auch hierzulande, betonte Schulze. Mit den Partnerschaften solle beides möglich sein.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages habe 15 Millionen Euro für deutsch-syrische Klinikpartnerschaften freigegeben, so das Ministerium. Die Partnerschaften sollen es ermöglichen, dass Ärztinnen und Ärzte aus Deutschland nach Syrien reisen könnten, um dort medizinische Trainings durchzuführen oder mit syrischen Kolleginnen und Kollegen den Einsatz von Geräten zu trainieren. Ziel sind konkrete Partnerschaften zwischen deutschen und syrischen Gesundheitseinrichtungen und Vereinen.

Wie das Ministerium weiter mitteilte, unterstützt das Programm Klinikpartnerschaften derzeit Partnerschaften in 52 Ländern. Bei den Klinikpartnerschaften, die das Ministerium seit Jahrzehnten aufbaue, gehe es vor allem um den Austausch von Wissen und die internationale Vernetzung, erklärte Schulze. Dabei setzen deutsche Universitätskliniken, Krankenhäuser, Nichtregierungsorganisationen und Vereine Schulungen und Wissensaustausche mit Krankenhäusern weltweit um. “Davon profitieren nicht nur die internationalen Partner, sondern auch die deutschen Ärzte und Krankenhäuser. Sie erlangen durch die Kooperationen beispielsweise Fachexpertise in speziellen Krankheiten, die auch nach Deutschland kommen können.”