In einer gemeinsamen Synode haben die Evangelischen Kirchenkreise Saar-Ost und Saar-West ihre Fusion zum 1. Januar 2026 auf den Weg gebracht. „Es war ein sehr anstrengender Tag mit viel Arbeit, aber überwältigend gutem Ergebnis“, sagte der Superintendent des Kirchenkreises Saar-West, Christian Weyer, am Samstagabend in Neunkirchen. Der Fusionsbeschluss sei ohne Gegenstimmen angenommen worden. Der neue Kirchenkreis soll den Namen An der Saar tragen. An der Tagung in der Gebläsehalle in Neunkirchen nahmen insgesamt 160 Synodale und rund 40 Gäste teil.
Insgesamt rund 80 Prozent der Fläche des Saarlandes wird der neue Kirchenkreis laut Pressesprecherin Rieke Eulenstein umfassen. Mit etwa 114.000 Protestantinnen und Protestanten werde es nach aktuellem Stand zahlenmäßig der zweitgrößte Kirchenkreis der Evangelischen Kirche im Rheinland sein – nach dem Evangelischen Kirchenkreis Essen. Im Rahmen des Erprobungsgesetzes der rheinischen Kirche wird im Kirchenkreis An der Saar auch erstmals die Funktion des Synodalassessors oder der Synodalassessorin hauptamtlich sein – zunächst für acht Jahre.
Er habe während der Synode eine „große Loyalität“ der Delegierten und kein Misstrauen gegen die Leitungsebene wahrgenommen, betonte Weyer. Es habe vielmehr an der Sache orientierte Kritik gegeben, um die Dinge voranzubringen. „Alle sind bereit, mitzugehen und ihren Beitrag zu leisten“, unterstrich der Theologe.
Neben Einsparungen solle der neue Kirchenkreis auch Gremienprozesse entspannen, erläuterte Weyer. Je weniger Kirchenmitglieder es gebe, desto schwerer werde es auch Gremien zu besetzen. Der Superintendent des Kirchenkreises Saar-Ost, Markus Karsch, ergänzte, dass durch die zwei Kirchenkreise und den gemeinsamen Kirchenkreisverband an der Saar momentan dreimal dieselben Gremien existierten – zukünftig nur noch eins. Das spare auch Zeit.
„Die Weichen sind jetzt gestellt worden, jetzt kommt die Feinarbeit“, erläuterte Karsch. Die Debatten hätten viele Anregungen und Verbesserungsvorschläge etwa für Geschäftsordnung, Strukturen und Satzung gebracht. „Am Ende lohnt sich Transparenz und Offenheit“, unterstrich der Theologe. Die Menschen müssten mitgenommen werden und dafür brauche es ausreichend Informationen. In einem Jahr ist wieder eine gemeinsame Synode der beiden Kirchenkreise geplant.