Zur Zeit des berühmten Malers Rembrandt van Rijn stieg Amsterdam zur Welthandelsmetropole und Kolonialmacht auf. Eine Frankfurter Ausstellung zeigt nun das “Goldene Zeitalter der Niederlande” – und seine Schattenseiten.
Amsterdam ist heute eine schillernde Stadt. Im 17. Jahrhundert, zur Zeit Rembrandts (1606-1669), galt sie als die Metropole Europas. Kunst aus dieser niederländischen Boom-Zeit präsentiert das Städel Museum in Frankfurt vom 27. November bis 23. März 2025 in einer großen Ausstellung, wie das Museum am Montag ankündigte.
Die damalige regierende Elite habe sich in repräsentativen Gemälden gefeiert, hergestellt von den führenden Künstlern, erläuterte Kurator Jochen Sander. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen solche Gruppenbildnisse des Amsterdam Museums, die selten ausgeliehen würden und “in diesem großen Umfang erstmals in Deutschland zu sehen” seien. In Frankfurt werden demnach rund 100 Gemälde, Skulpturen und Druckgrafiken sowie kulturhistorische Gebrauchsgegenstände gezeigt.
Die Ausstellung “Rembrandts Amsterdam. Goldene Zeiten?” hinterfragt zugleich die traditionelle Vorstellung vom 17. Jahrhundert als “Goldenem Zeitalter” der Niederlande. “Die wirtschaftliche und kulturelle Blüte der Rembrandt-Zeit beruhte auch auf einer aggressiven Handelspolitik der Vereinigten Niederlande, deren Grundlage der Aufbau von Kolonien in Asien und Südamerika sowie die Versklavung und Ausbeutung von Menschen war”, hieß es. Städel-Direktor Philipp Demandt sagte: “Wir werfen einen ungeschönten Blick auf die Amsterdamer Wirklichkeit im 17. Jahrhundert.”
Die Exponate stammen aus niederländischen und internationalen Museen. Darunter seien Meisterwerke aus dem Rijksmuseum in Amsterdam, dem Metropolitan Museum of Art in New York, dem Koninklijk Museum voor Schone Kunsten in Antwerpen oder dem Muzeum Narodowe in Warschau. Dieser Bestand werde durch Werke Rembrandts und seiner Zeitgenossen aus der Sammlung des Städel Museums ergänzt.