Leipzig – Beim Festakt zur Einführung von Gotthold Schwarz in das Amt des 17. Leipziger Thomaskantors im Alten Rathaus hat Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) dem bisherigen Interimsleiter des Thomanerchors die Aufgabe offiziell übertragen und überreichte ihm seine Ernennungsurkunde. Am Nachmittag folgte eine kirchliche Amtseinführung im Rahmen einer Motette in der Thomaskirche.
Jung würdigte den 64-Jährigen als einen herausragenden Sänger und Dirigenten, der stets „den authentischen Umgang mit Stimmen und Klängen im Dienst des jeweiligen Werkes“ suche. Er sei sich sicher, dass mit Schwarz „der Beste“ für das Amt gefunden wurde, bekräftigte Jung. Jeder, der „menschlichen und musikalischen Sachverstand“ habe, schätze den Dirigenten, zeigte sich der Oberbürgermeister überzeugt.
Jung ging auch auf Schwarz‘ lange Verbundenheit mit dem Knabenchor ein: „Das Gefühl, dass Gotthold Schwarz hierhin gehört, empfinden der Thomanerchor, das Leipziger Publikum, Kritiker aus der ganzen Welt und hoffentlich, lieber Gotthold, empfinden Sie das auch“, sagte Jung zu dem Dirigenten. Dieser arbeitete bereits seit 1979 als Stimmbildner bei dem mehr als 800 Jahre alten Chor und leitete das Ensemble seit dem krankheitsbedingten Rücktritt des langjährigen Kantors Georg Christoph Biller im Februar 2015 interimistisch.
Schwarz selbst bedankte sich sichtlich bewegt für das Vertrauen. Er werde die Arbeit mit dem Thomanerchor „mit großer Freude, mit Engagement und der gebotenen Demut und Bescheidenheit fortsetzen“, sagte er. An die jungen Sänger des Chores gerichtet fügte er hinzu: „Unser Singen und Musizieren soll geprägt von unserer Gemeinschaft sein, zum Erlebnis für die Hörer werden und Gott zur Ehre dienen.“
Auf die städtische folgte eine kirchliche Amtseinführung, bei der Gotthold Schwarz selbst mit Chor und Gewandhausorchester die Motette in der voll besetzten Thomaskirche gestaltete. Thomaskirchen-Pfarrerin Britta Taddiken würdigte Schwarz‘ lange Verdienste um die Kirchenmusik und die evangelische Thomasgemeinde. „Es war und ist ein wunderbares Zusammenarbeiten mit ihm und dem Chor und wir freuen uns auf die nächsten Jahre“, sagte Taddiken. epd
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