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Stadt Hanau verabschiedet sich von X (Twitter)

Die Stadt Hanau beendet ihre Nutzung der Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter. Grund seien die „umfangreichen Verschlechterungen der Plattform seit der Übernahme durch Investor Elon Musk“, teilte die Stadt am Donnerstag mit. „Wir möchten nicht auf einem Netzwerk stattfinden, das Falschmeldungen, Kriegspropaganda und Hetze toleriert und als freie Meinungsäußerung deklariert“, erklärte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD).

Gerade Russland und die Terrororganisation Hamas nutzen nach den Worten von Kaminsky X gezielt als Propagandamedium, ohne dafür seitens der Plattformbetreiber merklich sanktioniert zu werden. „Unter dem Deckmantel der freien Meinungsäußerung werden auf der Plattform Falschaussagen und Fake News geduldet, eine Moderation findet kaum bis gar nicht mehr statt.“ Eigentümer Musk habe in den vergangenen Monaten selbst wiederholt Fake News und Verschwörungserzählungen auf seinem Profil geteilt.

Gleichzeitig habe X den zugrundeliegenden Algorithmus stark verändert, begründete die Stadt ihren Ausstieg. Für Nutzer sei weniger denn je ersichtlich, welche Beiträge in ihre Timeline gespült werden und warum. Die weißen Haken auf blauem Grund, früher ein Verifikationsmodell, sei inzwischen gegen Bezahlung verfügbar und bedeute vorrangig, dass in Kommentarspalten all jene Nutzer vorrangig angezeigt werden, die bereit sind, monatlich rund zehn Euro zu zahlen. „Statt Meinungspluralismus wird der weit oben angezeigt, der dafür bezahlt“, kritisierte Kaminsky.

Der Oberbürgermeister hat nach eigenen Angaben auf den Plattformen Facebook, Instagram und LinkedIn je ein Profil. Die Stadt Hanau nutzt darüber hinaus die Plattform Mastodon.