Der Streit um die Finanzierung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ist vorerst beigelegt. Freistaat und Kirche bekennen sich gemeinsam zur KU und wollen das Studienangebot und die Forschungskapazitäten für die kommenden fünf Jahren erhalten, wie das Erzbistum München am Dienstag mitteilte. Dazu hätten Vertreter des bayerischen Wissenschaftsministeriums, der Freisinger Bischofskonferenz und der KU-Stiftung – unter ihnen auch Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) und der Münchner Erzbischof Reinhard Marx – die dafür anfallende Finanzierung geklärt.
Der Freistaat wolle mindestens 5,5 Millionen Euro der über die kirchlichen Verpflichtungen nach dem Konkordat hinausgehenden Leistungen übernehmen, also rund die Hälfte. Die katholische Kirche wolle die andere Hälfte, also ebenfalls mindestens 5,5 Millionen Euro übernehmen. Eine Arbeitsgruppe „KU 2030“ soll zudem Struktur- und Finanzierungsperspektiven über das Jahr 2028 hinaus erarbeiten.
Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass die Finanzierung der KU unsicher sei. Dies lag laut Uni-Leitung am Sparkurs des kirchlichen Trägers. Auch Wissenschaftsminister Blume hatte sich verärgert gezeigt. Schon bislang trägt der Freistaat rund 85 Prozent der Grundfinanzierung der einzigen katholischen Uni in Deutschland. Der Freistaat sei bereit, einen noch größeren Beitrag zu leisten, sagte Blume. Dafür müsse aber die kirchliche Seite verlässliche Aussagen zu ihrem Finanzierungsbeitrag treffen.
In diesem Jahr haben die bayerischen (Erz-)Diözesen 21,6 Millionen Euro in die Finanzierung der KU Eichstätt-Ingolstadt gesteckt, davon 10,6 Millionen Euro auf Grundlage des Konkordats und elf Millionen Euro über den im Konkordat zwischen Staat und Kirche vereinbarten Rahmen hinaus. Im kommenden Jahr beträgt der konkordatäre Anteil der Kirche 11,5 Millionen. An der KU sind derzeit
knapp 5.000 Studierende eingeschrieben. (00/4139/19.12.2023)