Der mit 30.000 Euro dotierte Kurt Schwitters Preis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung wird in diesem Jahr an Joar Nango und damit erstmals an einen Kunstschaffenden aus Skandinavien verliehen. Vom 28. September bis zum 5. Januar werden seine Arbeiten im Sprengel Museum Hannover zu sehen sein, teilte die Stadt Hannover am Donnerstag mit. Der samische Architekt und Künstler werde dafür gemeinsam mit dem Bootsbauer Arne Terje Saether und dem Kunstschmied Lajos Gabor auch eine neue Installation aus einer Vielzahl gefundener Materialien, eigens gefertigten Holzskulpturen, Fotografien und Filmen erschaffen.
Joar Nangos experimentelle und zunächst ergebnisoffene Herangehensweise ermöglicht es ihm, auf die Besonderheiten des jeweiligen Ortes einzugehen, hieß es. Im Vorfeld der Arbeiten im Museum hätten deshalb Recherchen in Niedersachsen stattgefunden, darunter Fahrradtouren, um die Umgebung des Sprengel Museums zu erkunden. Auch habe der Künstler Objekte der Sami im Landesmuseum Hannover besichtigt und sich mit dem Skandinavischen Seminar der Universität Göttingen ausgetauscht.
„Joar Nango greift in seiner Arbeit die traditionellen Kulturtechniken des nomadischen Volkes der Sami auf, ohne dabei in eine nostalgische Verklärung der indigenen Bevölkerung zu verfallen“, sagte Kuratorin Carina Plath. „Vielmehr erforscht und aktualisiert er diese Techniken, macht sie sich zu eigen und präsentiert sie als innovative Antworten auf aktuelle Herausforderungen wie Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Polarisierung.“ Nango wurde 1979 in Alta geboren und lebt heute im norwegischen Tromsø.
Der Kurt Schwitters Preis ist ein von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung gestifteter Preis zur Förderung der Bildenden Künste. Er wird seit 1984 in der Regel in einem zweijährigen Turnus verliehen. Im Jahr 2022 ging er an die inzwischen verstorbene britische Gegenwartskünstlerin Gillian Phyllida Barlow (1944 – 2023).