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Sportwettenwerbung im Profifußball alarmiert Suchtbeauftragten

Sie können eine Gefahr für Kinder, Jugendliche und Suchtkranke sein – Werbung für Sportwetten. Zur anstehenden EM fordert der Bundessuchtbeauftragte mehr Verantwortungsbewusstsein der Vereine für die Risiken.

Rund um Events wie die EM ist Werbung für Sportwetten allgegenwärtig. Der Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, hat deshalb die Fußballverbände und die Bundesländer kritisiert. “Wir brauchen eine Debatte über Sportwetten”, sagte Blienert der Düsseldorfer “Rheinischen Post” (Donnerstag). “Mit Sorge sehe ich die immer weiter wachsende Abhängigkeit des Fußballs von Sportwettenanbietern.” Vereine und Verbände trügen Verantwortung für ihre Fans. “Und der kommen sie, was Sportwetten angeht, im Moment größtenteils nicht nach”, so der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete.

Blienert sagte, er beobachte im Profifußball eine “massive Zunahme” der Werbung für Sportwetten. “Im Zuge der Europameisterschaft wird diese Entwicklung nun noch einmal kräftig beschleunigt”, warnte er. “Diese viel zu selbstverständliche Verbindung von Fußball und Glücksspiel kann gravierende Auswirkungen auf Kinder, Jugendliche und vor allem suchtkranke Menschen haben”, so Blienert weiter. Gerade für letztere sei die ständige Werbung eine permanente Gefahr. Politisch forderte er die dafür zuständigen Bundesländer auf, den Glücksspielvertrag in Bezug auf Sportwettenwerbung zu ändern.