Die brandenburgische Spendenaktion „Vergessene Kunstwerke brauchen Hilfe“ ist in diesem Jahr einem Gemälde der evangelischen Marienkirche in Wiesenburg gewidmet. Das Epitaph-Gemälde sei vom Kirchenpatron Friedrich III. Brandt von Lindau für seine 1568 im Kindbett verstorbene Frau Margareta von Dießkau gestiftet worden, hieß es zum Start der Kampagne am Mittwoch in Potsdam. Das Kunstwerk, das vermutlich in der Werkstatt von Lucas Cranach dem Jüngeren (1515-1586) in Wittenberg angefertigt wurde, weise zahlreiche Schäden auf. Um sie zu beheben, seien umfangreiche Restaurierungsarbeiten notwendig.
Kulturministerin Manja Schüle (SPD) betonte, der Erhalt der brandenburgischen Denkmäler bleibe eine Mammutaufgabe. Trotz zahlreicher Förderprogramme müsse jedoch auch auf Spenden gesetzt werden, weil die vorhandenen Mittel oftmals nicht ausreichten. Dies sei auch im Fall des „berührenden Gemäldes“ der Marienkirche von Wiesenburg erforderlich.
Die denkmalgeschützte Kirche geht den Angaben zufolge auf das 13. Jahrhundert zurück. In der DDR wurde sie 1958 und 1959 restauriert. In den 90er Jahren fanden erneut umfangreiche Sanierungsarbeiten statt.
Die jährliche Spendenaktion „Vergessene Kunstwerke“ kurz vor Weihnachten wird zum 15. Mal ausgerichtet. Träger sind das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege, die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und der Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg. In den vergangenen Jahren kamen den Angaben zufolge insgesamt mehr als 230.000 Euro zusammen.