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SPD-Drogenexpertin fordert mehr Prävention gegen Cannabis-Sucht

Cannabis ist nicht mehr das, was es mal war: Die frühere Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD,) fordert daher mehr Engagement gegen Drogensucht. Das kostet Geld.

Die frühere Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing-Lichtenthäler, spricht sich für mehr Prävention gegen Cannabissucht aus. Das sei eine Aufgabe der künftigen Bundesregierung, sagte sie zum ersten Jahrestag des neuen Cannabis-Gesetzes im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch in Mainz. “Ich war und bleibe durchaus skeptisch gegenüber der Cannabis-Legalisierung”, sagte die rheinland-pfälzische SPD-Partei- und Fraktionsvorsitzende.

Sie forderte eine größere Unterstützung für Suchtberatung und Therapie. “Als Drogenbeauftragte der Bundesregierung war ich sehr oft in Entzugskliniken und Selbsthilfegruppen. Ich habe mit vielen Suchtkranken gesprochen – ich weiß also, welche schweren, oft lebenslangen gesundheitlichen und sozialen Folgen Cannabiskonsum haben kann.”

Zwar werde nicht jeder Cannabiskonsument abhängig oder greife zu härteren Drogen. Besorgniserregend sei jedoch, dass immer mehr immer jüngere Menschen mit dem Cannabiskonsum begännen. Zudem hätten Cannabispflanzen und -produkte heute viel höhere Werte des berauschenden Stoffs THC. Damit seien die Auswirkungen heute ganz andere als noch vor einigen Jahren.

“Deshalb habe ich mich immer konsequent dafür ausgesprochen, Legalisierung und wirkungsvolle Aufklärung, Jugendschutz sowie Prophylaxe zusammenzudenken”, betonte Bätzing-Lichtenthäler. Es gelte, einen Anstieg der Suchterkrankungen zu verhindern. “Das bedeutet, dass wir mehr Gelder bereitstellen müssen für Fachkräfte für Prävention, für Suchtberatungsstellen und für Therapie-Angebote”, erklärte die SPD-Politikerin.