Archäologen haben an der mittelalterlichen Sparrenburg in Bielefeld eine Treppe entdeckt, die tief hinein in den alten Burggraben führte. Nach Einschätzung von Fachleuten führte die Treppe wahrscheinlich zu einem bisher unbekannten Keller, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Montag in Münster mitteilte. Dieser könne in dem mit Ausbau der Sparrenburg zur Festung bereits verfüllten Graben gelegen haben.
Die Sparrenburg wurde 1256 erstmals schriftlich erwähnt. Im 13. Jahrhundert müsse auch vor der Ringmauer der Burg der mehr als drei Meter breite Graben per Hand in den Kalkstein geschlagen worden sein, hieß es. Er habe das Burgareal zusätzlich vor feindlichen Angriffen schützen sollen. Ab dem frühen 16. Jahrhundert, als die Sparrenburg zur Festung ausgebaut wurde, hatte der Graben seinen Verteidigungszweck verloren und wurde verfüllt.
Die jetzt im Südteil der Burg entdeckte Treppe habe ihren Anfang an einer Türschwelle eines Durchgangs durch die ehemalige Ringmauer genommen, erläuterte die Grabungsleiterin Marianne Moser. Die Sohle des früheren Burggrabens sei auch bei mehr als zwei Metern Tiefe noch nicht erreicht worden. Ob die Treppe tatsächlich nach dem Ausbau zur Festung oder vielleicht doch schon zuvor entstanden ist, bleibt nach den Worten des LWL-Archäologen Sven Spiong derzeit noch ein Rätsel.